App soll helfen, Flüchtlinge zu integrieren
Millionen Flüchtlinge müssen integriert werden. Wie schafft man eine solche Herkulesaufgabe? Zum Beispiel mit einer Mobile-App. Wie das funktioniert.

Über eine Million Flüchtlinge sind 2015 nach Deutschland gekommen. Die Mehrheit davon aus dem Nahen Osten, Afghanistan und Nordafrika. Die Menschen stammen aus Kulturen, die der westlichen Kultur Deutschlands sehr fremd sind. Die Frage, wie man eine Million Menschen in Deutschland integrieren kann, beschäftigt Politik und Gesellschaft gleichermassen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Goethe-Institut und dem Bayerischen Rundfunk die App «Ankommen» entwickelt, die den Flüchtlingen helfen soll, sich in Deutschland zurechtzufinden, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Darin erzählen neun Menschen, die selbst einst nach Deutschland eingewandert sind, wie sie das Leben in ihrer neuen Heimat meistern, welche Schwierigkeiten sie hatten, was ihnen bei der Integration geholfen hat. «Die deutsche Sprache ist der Schlüssel. Ohne deutsche Sprache kann man nichts machen, man kann nur zuhause bleiben», sagt zum Beispiel der Syrer Koriakes.
Multimedialer Sprachkurs für den Alltag
Die Sprache ist auch aus Sicht der App-Macher ein «Schlüssel zur Integration», wie Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, sagt. Deshalb ist ein wichtiger Bestandteil der App ein multimedialer Sprachkurs, mit dem Flüchtlinge deutsche Ausdrücke und Sätze für den Alltagsgebrauch lernen können. Grundkenntnisse der Sprache seien vor allem kurz nach der Ankunft in Deutschland extrem wichtig, so Ebert weiter. Denn da würden bereits dauerhaft die Weichen für das Leben der Flüchtlinge gestellt.
In einem weiteren Teil der App wird den Menschen erklärt, wie sie sich registrieren müssen, was bei ärztlichen Untersuchungen passiert oder was es heisst, wenn ihr Asylantrag abgelehnt wird. Das Kapitel «Asyl, Ausbildung, Arbeit» enthält ausserdem Informationen über Ausbildung und Studiengänge oder den Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht wie den gesetzlichen Mindestlohn. Der Bereich «Typisch Deutsch» befasst sich mit der Gleichstellung von Mann und Frau, der deutschen Verfassung oder der Polizeiarbeit.
Die «Süddeutsche Zeitung» hebt an der App positiv hervor, dass sie in einfachen Worten Informationen weitergebe, ohne zu werten oder zu moralisieren. Neben Deutsch, Englisch und Französisch steht die App auch in Arabisch und Persisch zur Verfügung.
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