Anschlag auf Einkaufszentrum erschüttert Nigeria
Die Gewalt in Nigeria nimmt kein Ende: Bei einer Explosion in einem Einkaufszentrum in der Hauptstadt starben mindestens 21 Menschen.
Mindestens 21 Menschen sind bei einer Explosion in einem Einkaufszentrum in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ums Leben gekommen. 17 Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die Behörden gehen von einem Bombenanschlag aus. Dahinter wird die Terrororganisation Boko Haram vermutet. Soldaten erschossen einen Verdächtigen, der auf einem Motorrad zu fliehen versuchte. Eine weitere verdächtige Person sei festgenommen worden.
Die Explosion ereignete sich rund eine Stunde vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaftspartie zwischen Nigeria und Argentinien. Viele Läden im Einkaufszentrum Emab Plaza hatten Fernsehbildschirme aufgestellt. Augenzeugen berichteten, dass rund um den Ausgang Leichenteile auf dem Boden verstreut lägen. Ein anderer erklärte, ein Sprengsatz sei von einem Motorradfahrer am Eingang abgeworfen worden. Die Explosion war so stark, dass 17 Fahrzeuge in Flammen aufgingen. Kilometerweit war dunkler Rauch über dem Gebäude zu sehen.
In einem Video sind heulende Sirenen zu hören, während Feuerwehrleute verkohlte Autos abspritzen.
Quelle: Storyful/Saharatv
Schon mehrmals von Islamisten angegriffen
Es war der jüngste in einer ganzen Reihe von Anschlägen in Nigeria in den vergangenen Monaten. Im Mai hatten zwei Autobomben in der Stadt Jos 118 Menschen getötet, im April kamen auch in Abuja bei zwei Anschlägen rund 120 Menschen ums Leben. Am Montag tötete eine Bombe an einer Medizinuniversität in Kano acht Menschen. Vor wenigen Tagen sprengte sich zudem ein Selbstmordattentäter beim Public Viewing eines Spiels der Fussball-WM in die Luft und tötete 14 Menschen.
Die Attentate wurden der radikalislamischen Terrororganisation Boko Haram zugeschrieben, die auch für bewaffnete Angriffe und Entführungen im Nordosten des Landes verantwortlich ist. Die Regierung versucht bisher erfolglos, mit einer Militäroffensive den Aufstand der Extremisten zu bekämpfen.
Boko Haram sorgte für internationale Empörung, als die Gruppe im April mehr als 300 Schulmädchen entführte, von denen sie immer noch mehr als 200 in ihrer Gewalt hat. Zudem wird Boko Haram auch vorgeworfen, diese Woche 90 weitere Menschen aus einem Dorf im Nordosten des Landes verschleppt zu haben.
Boko Haram terrorisiert den Nordosten Nigerias seit Jahren. Die Gruppe will einen islamischen Gottesstaat errichten. Etwa die Hälfte der 170 Millionen Nigerianer sind Christen. Der Nordosten, in dem Boko Haram vor allem aktiv ist, ist jedoch überwiegend muslimisch. Das Land ist Afrikas grösster Ölproduzent.
SDA/thu
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