Anleger klagen gegen Standard & Poor's
Eine Hamburger Anwaltskanzlei will die Bewertung durch Ratingagenturen gerichtlich überprüfen lassen. Mit der Klage wird juristisches Neuland betreten.

Ein deutscher Anleger hat wegen der Pleite der US-Bank Lehman Brothers die Ratingagentur Standard & Poor's verklagt. Wie die Hamburger Kanzlei KWAG-Rechtsanwälte am Montag mitteilte, handelt es sich bei der in Frankfurt einreichten Klage um die erste in Deutschland.
Ziel sei ein Musterverfahren, das auch tausende andere Anleger betreffe und das, wenn nötig, durch alle Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof (EuGH) betrieben werden solle. Aufhänger der Klage ist, dass der Anleger auf eine im Verkaufsprospekt für Lehman-Anteile zitierte positive Bewertung durch Standard & Poors vertraut und sich zum Kauf von Anteilen im damaligen Wert von 30'000 Euro entschlossen habe. Kurze Zeit später war die Bank insolvent.
Juristisches Neuland
Der Mandant habe auf das «A&»-Rating durch Standard & Poors vertraut und deshalb kein Risiko bei seiner Investition gesehen, erklärte KWAG-Fachanwalt Jens-Peter Gieschen. Mit der Klage gegen eine US-Ratingagentur vor einem deutschen Gericht werde juristisches Neuland betreten, erklärte KWAG. Die Rechtsschutzversicherung des Mandanten habe aber bereits Kostendeckung zugesichert. Auch gegen die Ratingunternehmen Moody's und Fitch seien Klagen in Vorbereitung.
SDA/jak
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