Angst treibt Fussballer zu Vertragsbruch
Der Konflikt im Osten der Ukraine wirft seine Schatten auch auf den Fussball. Für Millionensummen verpflichtete Stars weigern sich, zu ihrem Club zurückzukehren.

Die Brasilianer Alex Teixeira, Douglas Costa, Fred, Dentinho und Ismaily sowie der Argentinier Facundo Ferreyra blieben am Samstag nach einem Testspiel ihres Vereins Schachtar Donezk gegen Olympique Lyon in Frankreich. Sie wollen nicht zurück in die krisengeschüttelte Ukraine, obwohl der Clubbesitzer Rinat Achmetow versichert, er könne die Sicherheit der Fussballer gewährleisten. «Wir werden kein Risiko eingehen und in keinem Fall Spieler an gefährliche Orte bringen», zitiert die Nachrichtenagentur DPA den Oligarchen.
Schachtars rumänischer Trainer Mircea Lucescu vermutet hinter dem Streik der brasilianischen Spieler eine List von deren Agent Kia Zhoorabkhyan. «Er will die Situation im Land ausnutzen und die Spieler kostenlos bekommen. Aber sie haben Verträge», sagte Lucescu der ukrainischen Zeitung «Segodnya».
Die Ostukraine, wo auch Donezk liegt, ist Schauplatz der heftigen Gefechte zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten. Schachtar muss seine Heimspiele deshalb in der Fremde austragen. Wo genau, hat der nationale Fussballverband noch nicht entschieden. Bereits am Sonntag startet der Verein gegen Metalurg Saporoschje in die Meisterschaft.
Spätestens dann sollen alle Spieler dem Club wieder zur Verfügung stehen. «Falls sie nicht kommen, denke ich, werden sie zuerst leiden», liess Achmetow über die Website von Schachtar verlauten. Wer seine Verpflichtungen missachte, müsse mit Stafzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe rechnen.
Auch Schachtars Ligakonkurrent Metalist Charkow hat wegen der politischen Unruhen sportliche Sorgen. Der Argentinier Sebastian Blanco erklärte sein Engagement dort für beendet. Sollte die Fifa die Ukraine nicht als Gefahrenzone einstufen, droht ihm eine internationale Sperre.
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