Angst ist die Mutter der Gewalt
Schon wieder wurde in Ferguson ein schwarzer Jugendlicher von der Polizei erschossen.

Ferguson, eine Vorstadt von St. Louis im US-Bundesstaat Missouri, muss sich ein neues Leitmotiv ausdenken. «Proud Past, Promising Future», stolze Vergangenheit und verheissungsvolle Zukunft: Das passt nicht mehr zur verstörenden Gegenwart des Ortes, die Amerika seit knapp zwei Wochen umtreibt. Innerhalb weniger Tage wurden zwei schwarze Jugendliche von weissen Polizisten erschossen, der eine war unbewaffnet, der andere stand mit einem Messer vor ihren Pistolen. Die Unruhen, die im mehrheitlich schwarzen Vorort explodierten, drücken die Angst und Wut und Machtlosigkeit einer Minderheit aus, die zum ersten Mal den Präsidenten stellt, ihre eigene Lage aber nicht verbessern konnte.