Demokratisches ExperimentAngestellte der Bank WIR bestimmen ihre Arbeitsbedingungen selber
Die Beschäftigten der Genossenschaftsbank wollten weniger arbeiten. Sie setzten sich nicht nur mit dieser Forderung durch.

Es ist vermutlich der geheime Wunsch jedes Arbeitnehmenden: einfach selber bestimmen zu können, wie und wann man arbeitet, statt die geltenden Arbeitsbedingungen mit dem Anstellungsvertrag zugeschickt zu bekommen und sich fortan brav danach zu richten.
Die Geschäftsleitung der Basler Bank WIR wagte dieses Experiment: Die Genossenschaft, die für ihre Komplementärwährung namens WIR-Geld bekannt ist, wollte ihre allgemeinen Arbeitsbedingungen überarbeiten. Die 248 Beschäftigten sollten dieses Mal ein Mitspracherecht haben.
«Wir wollten den bisher verankerten, konservativen Top-down-Führungsstil aufbrechen und die Mitarbeitenden in diesen Prozess erstmals einbinden», sagt Personalchef Peter Ingold. Also schrieb er das Projekt intern aus, getreu dem Motto: Wer hat Lust mitzubestimmen, wie wir künftig arbeiten?