Andy Warhols Frühwerke in Basel zu sehen
Das Basler Kunstmuseum beleuchtet die frühen Schaffensjahre Andy Warhols in einer Sonderausstellung. Zu sehen sind rund 70 Gemälde und Zeichnungen, darunter Suppendosen oder die berühmten Star-Serien «Elvis» und «Liz».
Abstrahierte Hibiskus-Blüten in knalligen Farben, Siebdrucke nach Fotos von Evis Presley und Liz Taylor, Campbell's-Suppendosen - es sind ein paar «landmarks» der Kunst der 1960er-Jahre, die die am Freitag vorgestellte Schau vereinigt. Sie hatten Andy Warhol (1928- 1987) ins Bewusstsein auch eines breiteren Publikums gebracht.
Die Ausstellung konzentriert sich auf die Jahre 1961 bis 1964. Es waren die Anfangsjahre des Malers und Zeichners Warhol, der schon als Werbegrafiker erfolgreich gewesen war und sich zur freien künstlerischen Tätigkeit entschlossen hatte. In den vier Jahren legte er die Basis zu dem, was ihn später zur Kunst-Ikone werden liess.
Folgenreiche Wende
Und noch mehr: Warhol habe damals eine Wende eingeleitet, die sich «im Rückblick als überaus folgenreiches Element der Kunstgeschichte erweist, ja diese geradezu revolutionierte», sagte Museumsdirektor Bernhard Mendes Bürgi vor den Medien. Ein «Umbruchsmoment der Kunstgeschichte» nannte es Kuratorin Nina Zimmer.
Warhol habe die individuelle Bildsprache durch Bildmaterial aus Medien und mechanische Bildverfahren ersetzt, führen die zwei Co- Ausstellungsmacher im Katalog aus. Mit dem Foto-Siebdruck wandte er die Prinzipien von Wiederholung und Serialität systematisch an. Konsum, Medien und Masse blieben dabei im Fokus des Ex-Werbemannes.
Die Ausstellung will diese schrittweise vollzogene Entwicklung anschaulich machen. Ausser mit den Bilder aus den «Flowers»- und Star-Serien sowie den «Campbell's Soup Cans» werden etwa auch «Dollar Bills» oder ein Saal mit «Death & Desaster»-Bildern, basierend auf Aufnahmen von Auto-Unfällen, gezeigt.
Zahlreiche Leihgaben
Einzelne Gruppen - etwa die vier Bilder der in der Ausstellung gezeigten ersten «Flowers»-Serie oder die vier farbigen Bilder der «Liz»-Serie - stammen aus verschiedenen Sammlungen und sind nun in Basel gemeinsam zu sehen. Hinzu kommen frühe Bilder, Zeichnungen und Archivmaterial aus dem in Pittsburgh aufbewahrten Nachlass.
Neben dem Andy Warhol Museum in Pittsburgh haben etwa auch das San Francisco Museum of Modern Art, das Metropolitan Museum und das Museum of Modern Art in New York oder die Daros Collection in der Schweiz Leihgaben beigesteuert. Andere Werke der vom Sonntag bis 23. Januar 2011 dauernden Ausstellung stammen aus Eigenbeständen des Kunstmuseums.
Laut Bürgi hat das Kunstmuseum Basel schon früh, zu Beginn der 1970er-Jahre, grosse Werke Warhols erworben. Hinzu kommt eine Sammlung von Arbeiten auf Papier, die als weltweit zweitgrösste gilt. 1998 hatte das Museum die erste Retrospektive zu Warhols zeichnerischem Werk gezeigt.
SDA/amu
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