Altersheime passen sich der Hitze an
Die hohen Temperaturen wirken sich auch auf den Alltag in den Altersheimen aus. Das wichtigste Rezept der Heimleitungen gegen die Hitze ist viel Wasser.
Oberland. - Heisse Temperaturen, wie sie gegenwärtig herrschen, können besonders für alte Menschen eine Belastung sein. Zwar bevorzugten diese grundsätzlich eher warme Temperaturen, erklärt Markus Plüss, stellvertretender Leiter des Altersheims Blumenau in Bauma. Doch bei der momentanen Hitze wird es auch den Senioren zu heiss. «Die Leute verzichten oft auf Spaziergänge oder beschränken sich auf einen Gang um das Heim», sagt Plüss. Die Temperaturen im Tösstal seien verglichen mit anderen Orten erträglich, weil stets ein kühler Wind blase. «Dennoch achten wir darauf, dass die Bewohner genug trinken.» Intensivere Betreuung Diese Massnahme scheint bei den Oberländer Altersheimen ein beliebtes Rezept gegen die Hitze zu sein. Sämtliche angefragten Heimleitungen nannten die ausreichende Flüssigkeitszufuhr als oberstes Gebot bei Hitzewellen. «Wir stellen den Bewohnern an verschiedenen Orten im Heim Getränke zur Verfügung», sagt etwa Urs Brunschwiler vom Alterswohnheim Am Wildbach in Wetzikon. Das sei insbesondere deshalb wichtig, weil ältere Menschen generell weniger Durst verspürten als junge Leute. Einer besonderen Gefahr sind Demente ausgesetzt. «Sie können selbst schlecht abschätzen, wie heiss sie haben», erklärt Brunschwiler. Deshalb müssten die Pfleger bei ihnen speziell darauf achten, dass sie sich möglichst nicht in der prallen Sonne aufhalten. Für das Personal bedeutet das eine grössere Verantwortung, und auch einen höheren Aufwand. «Bei diesem Wetter betreuen wir die Menschen intensiver», erklärt Marie-Theres Zwyssig, die Bereichsleiterin des Altersheims Waldfrieden in Pfäffikon. Die meisten Senioren wüssten zwar selbst, wie sie sich gegen die Hitze schützen könnten. «Manchmal müssen wir uns aber auch durchsetzen», meint Zwyssig. Bewohner können mit Hitze umgehen Neben dem Trinken sorgt die Belegschaft meist auch beim Essen vor. Sein Personal offeriere den Bewohnern eher leichte Kost mit viel Obst, erklärt Bernhard Liepelt, der die Gesamtleitung der Heime der Stadt Uster innehat. «Wir empfehlen den Leuten auch, eher am Vormittag oder abends Spaziergänge zu unternehmen, wenn es nicht so heiss ist.» Die Bewohner achteten aber auch selbst auf ihre Gesundheit und könnten im Allgemeinen gut mit der Hitze umgehen. Er merke ihnen aber schon an, dass sie das Wetter spürten. «Im Allgemeinen sind die Menschen müder. Sie gehen früher ins Bett oder machen auch mal einen Mittagsschlaf.» Auch verlangten sie öfter nach einer Dusche, um sich abzukühlen. Auch Brigitte Burkhalter, Verwaltungsangestellte im Effretiker Altersheim Bruggwiesen, meint, dass die Bewohner in den meisten Fällen selbst spürten, was sie bräuchten. «Deshalb ist es wichtig, dass wir uns die Zeit nehmen, uns nach ihren Bedürfnissen zu erkundigen.» In keinem der angefragten Heime hat die Hitze bislang ernsthafte Probleme für die Gesundheit der Senioren ausgelöst. «Mit der Hitzeperiode können wir gut umgehen», sagt der Ustermer Leiter Bernhard Liepelt, «denn das Ende ist glücklicherweise absehbar.»
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