«Alternativlos» ist das Unwort des Jahres
Eine Jury in Frankfurt hat den grössten sprachlichen Missgriff des vergangenen Jahres gekürt. 1123 Vorschläge standen zur Wahl - mit «alternativlos» hat der Favorit das Rennen gemacht.

«Wutbürger», «unumkehrbar» oder «Schwarzsparer» waren mit im Rennen. Durchgesetzt hat sich nun das Wort «alternativlos», das bereits am vergangenen Freitag von Germanist und Jury-Sprecher Horst Dieter Schlosser als persönlicher Favorit bezeichnet wurde. Bekannt gemacht hatte die Floskel die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sie im Zusammenhang mit der Griechenlandhilfe benutzte. Das Unwort wurde aber auch im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform, dem Bahnprojekt Stuttgart 21 oder dem Ausbau des Frankfurter Flughafens verwendet. «Das ist das 'Basta' der Merkel-Regierung», erläuterte Jurysprecher Schlosser. Die Entscheidung wurde am Wochenende von einer sechsköpfigen Jury getroffen. Wie oft eine Formulierung vorgeschlagen wurde, ist für die Wahl der Juroren unerheblich. 624 verschiedene Begriffe und Wortschöpfungen wurden insgesamt als unwortverdächtig eingesandt.
Die Jury besteht neben Schlosser noch aus drei anderen Sprachwissenschaftlern und zwei wechselnden Mitgliedern. Das waren diesmal der Autor und Literaturkritiker Hellmuth Karasek. Das Wort wurde aus 1123 verschiedenen Vorschlägen ausgewählt. Im vergangenen Jahr hatte sich die Sprachjury für «betriebsratsverseucht» entschieden. Die Unworte der Jahre 2000-2009 2009 betriebsratsverseucht 2008 notleidende Banken 2007 Herdprämie 2006 freiwillige Ausreise 2005 Entlassungsproduktivität 2004 Humankapital 2003 Tätervolk 2002 Ich-AG 2001 Gotteskrieger 2000 national befreite Zone
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