Als Kartenspiele des Teufels waren
Jassen ist heute das populärste Kartenspiel in der Schweiz. Im Mittelalter galt es jedoch als gottlos und unchristlich. Mit strengen Spielverboten versuchten Kirche und Behörden, gegen Verarmung und Streitereien vorzugehen.

Der Nidwaldner Staatsarchivar Emil Weber ist seit wenigen Monaten Hüter eines seltenen Schatzes: Eine Restauratorin entdeckte in den Buchdeckeln eines Gerichtsprotokolls ein fast komplettes Set mit 500-jährigen Spielkarten. Für ein Staatsarchiv sind solche Funde ein Glücksfall. Am liebsten hätte es der Staatsarchivar, wenn die Nidwaldner Bevölkerung an der Kostbarkeit teilhaben könnte. Zum Beispiel durch einen Nachdruck des Spiels &endash nicht nur zum Spielvergnügen, auch um ein Stück Kulturgeschichte zu vermitteln. «Es ist aber erst eine Idee», relativiert Weber lokale Pressemeldungen, die bereits von möglichen nachgedruckten Spielsets bis zum Weihnachtsgeschäft berichten.