«Als er zurückkam, sah ich, dass er weinte»
Der Mörder von Montreal, der am Montag in Berlin verhaftet wurde, soll so schnell wie möglich nach Kanada ausgeliefert werden. Laut Augenzeugen verhielt er sich vor seiner Festnahme äusserst merkwürdig.
Der in Berlin festgenommene mutmassliche Mörder von Montreal will sich nicht gegen seine Auslieferung nach Kanada zur Wehr setzen. Der 29-Jährige kündigte heute Dienstag vor einem Richter an, nicht gegen seine Auslieferung vorzugehen, wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte.
Dadurch werde das Verfahren womöglich beschleunigt, wenngleich der Festgenommene seine Meinung noch ändern könne. Die Polizei lieferte den Mann am Dienstag in ein Berliner Untersuchungsgefängnis ein. Dort wird er wohl bleiben, bis er an Kanada ausgeliefert wird. Kanada will nach Medienberichten sofort die Auslieferung beantragen.
Mitreisende in Angst versetzt
Luka Rocco Magnotta, wie der Mörder von Montreal mit richtigem Namen heisst, hat sich Augenzeugen zufolge bereits beim Flug von Kanada nach Frankreich Ende Mai auffällig verhalten. Der 29-Jährige sei unruhig gewesen und dann vorübergehend verschwunden, berichtete ein französischer Mitreisender heute im Radiosender Europe 1.
«Ich habe gedacht, dass er eine Bombe auf dem Klo versteckt». Die Flugbegleiterin habe ihm aber versichert, dass alles in Ordnung sei und dass es dem Mann einfach nicht gut gehe. «Als er zurückkam sah ich, dass er weinte», sagte der Passagier.
«Er war etwas schmutzig, die Haare rochen nicht gut»
Der Verdächtige sei ziemlich gross und dünn gewesen mit halblangen Haaren, ergänzte der Franzose, der während des sechsstündigen Flugs neben ihm sass. «Er war etwas schmutzig, die Haare rochen nicht gut.»
Ein zweiter Franzose schilderte das Entsetzen, als die Mitreisenden am Wochenende erfuhren, dass sich der Mann in Paris aufhielt. Der mutmassliche Mörder hätte leicht seine Adresse auf dem Handgepäck ausfindig machen können. «Ich hätte das nächste Opfer sein können», sagte der Passagier Europe 1.
Körperteile in Paketen verschickt
Dem Verdächtigen wird vorgeworfen, Ende Mai in Kanada seinen chinesischen Liebhaber getötet und zerstückelt zu haben. Einen Fuss und eine Hand des Opfers soll er in Paketen verschickt haben.
Am 26. Mai flog er mit der Fluglinie Air Transat vom kanadischen Montreal nach Paris, wo er sich bereits früher aufgehalten hatte. Von dort aus reiste er mit dem Bus nach Berlin, wo er am Montag in einem Internetcafé im Bezirk Neukölln festgenommen wurden.
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