Als Agassi fast sein Toupet verlor
Redaktion Tamedia lässt während des French Open jeden Tag eine legendäre Partie des Sandplatz-Grand-Slams Revue passieren. Heute: Andre Agassis Albtraum-Endspiel.
Andre Agassi ist der einzige Spieler der Tennis-Geschichte, der sich vor einem Major-Final wegen seiner Haarpracht grössere Sorgen machte als wegen der Schläge seines Gegners. Agassi, der lange ein Toupet trug und sich erst 1994 eine Glatze rasierte, musste am Vorabend des Endspiels von 1990 feststellen, dass sein Haarteil beim Duschen regelrecht auseinander fiel. Sein Bruder Philly schaffte es schliesslich, die zerfetzte Perücke mit mehr als zwanzig Haarklammern am Kopf des Tennisstars und Teenager-Idols zu befestigen.
«Beweg dich nicht so viel», habe ihm sein Bruder noch geraten, berichtet Agassi fast zwei Jahrzehnte später in seiner Autobiografie. Er habe vor dem Duell mit dem Ecuadorianer Andrés Gomez zu Gott gebetet, das improvisierte Toupet möge das Finalspiel heil überstehen. «Bei jedem Ausfallschritt, bei jedem Sprung stelle ich mir vor, wie es im Sand landet. Ich stelle mir vor, wie ein Aufschrei durch die Menge geht, wie Millionen von Zuschauern näher an den Fernseher heranrücken, und sich fragen: Sind Andre Agassi etwa die Haare vom Kopf gefallen?», schrieb der US-Amerikaner.
Die fragile Konstruktion aber blieb auf seinem Kopf, die Erleichterung darüber überwog die Enttäuschung über die Viersatzniederlage gegen den Aussenseiter Gomez. Bei einem Interview-Termin seines Werbepartners Longines im vergangenen Jahr musste Agassi herzhaft lachen, als ihm ein Journalist ein Bild von damals vorlegte. «Unglaublich, das ist ja so offensichtlich. Ich kann nicht glauben, dass davon keiner etwas gemerkt hat», so sein Kommentar.
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