Nach wochenlangem StreitAlpaka Geronimo eingeschläfert
Dem britischen Landwirtschaftsministerium blieb keine Wahl, als das erkrankte Tier töten zu lassen. Die Besitzerin des Alpakas und Tausende Tierfreunde hatten sich bis zuletzt gegen diese Massnahme gewehrt.

Nach wochenlangem Streit wurde das Alpaka Geronimo in England getötet. Das Tier sei eingeschläfert worden, teilte das Landwirtschaftsministerium in London am Dienstag mit. Damit werde die Ausbreitung der tödlichen und ansteckenden Rindertuberkulose gestoppt, an der Geronimo erkrankt gewesen sei.
Zwei Tests hatten die Erkrankung nachgewiesen. Die Besitzerin des Alpakas hatte das zurückgewiesen und einen weiteren, genaueren Test gefordert.
Ein Gericht hatte jedoch gegen Geronimo entschieden und dem Ministerium bis zum 4. September Zeit gegeben, das Tier einzuschläfern. Am Dienstagvormittag holten Mitarbeiter des Ministeriums unter Polizeischutz das Alpaka ab.
Das Urteil gegen das Tier hat auf der Insel eine Kontroverse ausgelöst. Sogar der Vater von Premierminister Boris Johnson war mit dem Urteil der Behörden nicht einverstanden und gab dies unmissveständlich im Boulevardblatt «The Sun» zum Ausdruck. Die Regierung begehe einen «mörderischen Fehler», wenn sie Geronimo ohne weitere Tests einschläfern lasse. Fast 150’000 Menschen forderten in einer Petition, Geronimo zu retten.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass Rindertuberkulose den britischen Landwirten grosse Probleme bereitet, zumal die Erreger auf Menschen überspringen können. «Jede Woche müssen allein in England 500 Rinder aus Herden entfernt werden, um die Ausbreitung zu stoppen», schrieb Umweltminister George Eustice in der Zeitung «Mail on Sunday». «Hinter jedem dieser Fälle steht ein Bauer, der Verluste und Tragödien erlitten hat.»
SDA/fal
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