Allein gelassen
Kommentar Fredy Wettstein GC einst, das war eine Marke. Ein Klub, der für Titel, Siege und Ehre stand. Eine Institution im Schweizer Sport, auch ein Stolz der Stadt Zürich. GC heute, das ist ein Klub, der in Zürich nur noch die Nummer 2 ist und der ums Überleben kämpft. Und GC morgen? Ein Klub, der auf dem Brügglifeld in Aarau oder vielleicht in Emmenbrücke spielt? Es wirkte undenkbar, nur eine Drohung in grosser finanzieller Not. Doch seit gestern, seit dem Beschluss des Zürcher Stadtrates, dem Klub beim hohen Mietzins im Letzigrund nicht entgegenzukommen, scheint es ab nächsten Sommer Realität zu werden. Der Entscheid der Stadt Zürich ist schwer verständlich. Der Grasshopper-Club tut viel, um die Kosten in den Griff zu bekommen, er spart, wo ernur kann, versucht, neue Gelder zu generieren, und dass die Probleme so gross sind, hat gewiss mit eigenen Fehlern in der Vergangenheit zu tun – aber nicht nur. Zürich hat wahrscheinlich lange Jahre kein Stadion, das für Fussball geeignet ist. Die Kosten im Letzigrund sind höher als anderswo, und GC baute, fast nur mit eigenem Geld, einen Campus, für dessen Unterhalt der Klub selber aufkommen muss. Der nicht nur den Profis dient, sondern von dem auch die Jugend profitieren kann. Der Campus steht in Niederhasli, weit weg von Zürich. Und jetzt fühlt sich GC gezwungen, gar den Kanton zu verlassen, um eine Zukunft zu haben. Der Klub wird alleine gelassen von einer Stadt, die zwar auch sparen muss, in anderen Bereichen aber immer noch viel grosszügiger ist als im Sport.
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