Wahlen in RiehenBürgerliche erreichen ihre Ziele – SP gewinnt auf Kosten der EVP
Die Bürgerlichen können ihre Mehrheit im Einwohnerrat halten. Spannend bleibt es bei der Präsidiums- und Gemeinderatswahl – hier gibt es eine zweite Runde.

Den Wahlsieg teilen sich an diesem Sonntag die Bürgerlichen und die SP Riehen. Die Allianz von SVP, Mitte, LDP und FDP darf sich über die Wiederwahl all ihrer Gemeinderatskandidaten – Daniel Hettich (LDP, bisher), Silvia Schweizer (FDP, bisher) und Felix Wehrli (SVP, bisher) – freuen. Zudem bleibt die Mehrheit im Einwohnerrat (dem Parlament) in bürgerlichen Händen. Die SP gewinnt nicht nur zwei neue Sitze im Einwohnerrat: Ihr Kandidat Guido Vogel (bisher) ist zudem auf Anhieb in den Gemeinderat gewählt worden. «Das ist eine Sensation, das ist einem SP-Kandidaten in Riehen schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gelungen», sagt Vogel.
Auch Edibe Gölgeli, die zweite Gemeinderatskandidatin der SP, zeigt sich ob der Resultate erfreut. Sie kann – so wie alle anderen Erstkandidierenden – das absolute Mehr für die Wahl in den Gemeinderat allerdings nicht erreichen. Das beste Resultat holte sich Daniele Agnolazza (EVP). Die Spitzenkandidatin der EVP, Christine Kaufmann, erzielt in den Gemeinderatswahlen mit 3996 Stimmen indessen das weitaus beste Ergebnis. Somit glückt allen bisherigen Gemeinderäten die Wiederwahl.

Doch die EVP Riehen hat auch den Verlust einer ihrer Sitze im Einwohnerrat zu beklagen. Die SP legt nämlich nicht nur auf Kosten der SVP an Sitzen zu, sondern auch ausgerechnet auf Kosten der EVP – ihrer Bündnispartnerin. Die Verhältnisse im Einwohnerrat bleiben somit gleich wie vor den Wahlen: FDP, LDP, Mitte und SVP kommen zusammen auf 21 Sitze – EVP, SP und Grüne kommen selbst mit der Hilfe der Grünliberalen bloss auf 19 Sitze. Die GLP verliert überraschend und entgegen dem nationalen Trend ihre Fraktionsstärke – diese hatte die Partei allerdings nur erlangt, weil David Moor nach den Wahlen im 2018 von der EVP zur GLP wechselte.
Gemeinderats- und Präsidiumswahl noch offen

Das Ziel von Mitte-links, das Mehrheitsverhältnis im Riehener Parlament zumindest auszugleichen, ist also gescheitert. Noch offen bleibt der Kampf um das Präsidium – das absolute Mehr erreichte keiner der Kandidierenden. Daniel Albietz (Mitte, bisher im Gemeinderat), der in diesem Wahlgang nur für das Präsidium kandidierte, verzeichnet in der Präsidiumswahl mit 2566 Stimmen aber fast 500 Stimmen mehr als seine stärkste Konkurrentin, Christine Kaufmann. «Ich hatte mir zwar mehr erhofft, aber den ersten Platz zu bekommen, ist natürlich toll», sagt Albietz.
Dass sich die Allianz von SP, EVP und Grüne nicht auf einen einzigen Präsidiumsanwärter einigen konnte und damit die Wählerschaft aufsplittete, kann man an den Stimmen für ihre Kandidaten schön ablesen. Zusammengezählt erreichen Guido Vogel (1291 Stimmen) und Christine Kaufmann (2015 Stimmen) das absolute Mehr von 3197 Stimmen nämlich durchaus. Es wird erwartet, dass sich die Allianz in den nächsten Tagen auf je einen Kandidaten für die Präsidiumswahl so wie auch für den noch offenen Gemeinderatssitz einigen wird. Bei den Bürgerlichen könnte ein ganz neuer Kandidat ins Spiel gebracht werden. Albietz sieht sich nicht allein für Gemeinderat und Präsidium kandidieren: «Ein Kandidat für beide Sitze macht keinen Sinn.»
Am 20. März 2022 findet der zweite Wahlgang um den noch offenen Sitz im Gemeinderat und im Gemeindepräsidium statt. Ein allfälliger dritter Wahlgang wäre für den 24. April vorgesehen.

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