Verdächtiges CouvertAlarm beim Basler Gesundheitsdepartement
Wie schon vor einem Monat hat das Departement am Dienstag eine Sendung mit verdächtigem Pulver erhalten. Ein Grossaufgebot der Feuerwehr stand im Einsatz.

Vor dem Gesundheitsdepartement (GD) des Kantons Basel-Stadt ist am Dienstagvormittag ein Grossaufgebot von Feuerwehr, Sanität und Polizei aufgefahren. Auch ein Chemiefachberater der Industriefeuerwehr war vor Ort. Grund für den Einsatz war ein Couvert mit verdächtigem Pulver, das beim Departement abgegeben wurde, wie das GD auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte.
Verletzt wurde niemand, wie die Staatsanwaltschaft (Stawa) am Dienstagnachmittag in einem Communiqué mitteilte. Zu den Ereignissen des Vormittags schreiben die Ermittler: Einer Mitarbeiterin des GD sei ein Couvert verdächtig vorgekommen. Sie habe daher den Briefumschlag nicht geöffnet, sondern den Notfall alarmiert. Die eigens angerückten Fachleute der Industriefeuerwehr hätten den betroffenen Raum untersucht und ihn nach Messarbeiten wieder freigegeben.
Erste Abklärungen hätten ergeben, dass vom verdächtigen Gegenstand – ein verschlossener Beutel mit grobkörnigem Material – keine Gefährdung ausgegangen sei, so die Staatsanwaltschaft. Es sei ein Verfahren unter anderem wegen Schreckung der Bevölkerung eröffnet worden.
Politisch angespannte Lage
Ein ähnlich grosses Aufgebot stand bereits vor rund einem Monat beim GD im Einsatz. Der Grund war damals derselbe gewesen: ein Couvert mit verdächtigem Inhalt. Die Fachleute hatten den Gegenstand gesichert und ihn für weitere Abklärungen ins kantonale Laboratorium geschickt. Es stellte sich heraus, dass von dem Pulver keine Gefahr ausging. Es handelte sich also um einen schlechten Scherz.
Über die Motivation der Absenderin oder des Absenders solcher bedrohlichen Briefe ist nichts bekannt; es kann nur spekuliert werden. Klar ist: Das Gesundheitsdepartement steht wegen der Corona-Massnahmen und der Impfkampagne im Fokus der Öffentlichkeit.
Namentlich der Vorsteher des GD, Regierungsrat Lukas Engelberger, steht als Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz regelmässig im nationalen Rampenlicht. Weil Engelberger mit seiner Corona-Politik polarisiert, sind mitunter Security-Mitarbeiter bei seinem Departement positioniert, um die Angestellten zu schützen.
Simon Bordier ist Nachrichtenredaktor und Kulturjournalist bei der «Basler Zeitung». Er begann 2013 als freier Autor bei der «Luzerner Zeitung», 2015 stiess er zur BaZ.
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