Ai Weiwei muss seine Webcams ausschalten
Die chinesischen Behörden lassen sich nicht gern ins Handwerk pfuschen: Sie haben den Künstler Ai Weiwei dazu aufgefordert, die vier Webcams auszuschalten, die er eigenhändig in seinem Haus installiert hatte.

Der regierungskritische chinesische Künstler Ai Weiwei musste die Webcams wieder ausschalten, mit denen er seine ständige Überwachung symbolisch auch in seinem Haus im Internet dokumentiert hat.
Er habe 46 Stunden nach ihrer Inbetriebnahme telefonisch eine «deutliche Anweisung» erhalten, die vier Kameras wieder abzuschalten, sagte Ai heute gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Ein Grund sei ihm wie erwartet nicht genannt worden.
Webcams über Bett und Schreibtisch
Ai Weiwei war vor genau einem Jahr festgenommen und drei Monate lang ohne Anklage an einem unbekannten Ort festgehalten worden. Seither steht er in seinem Haus in Peking unter 24-stündiger Beobachtung.
Seinen Angaben zufolge werden sein Telefon und seine Computerverbindungen überwacht. Auf ihn seien rund um die Uhr 15 Kameras gerichtet. Die von ihm zusätzlich eingerichteten Webcams waren über seinem Bett und seinem Schreibtisch installiert und konnten über die Internetseite Weiweicam.com abgerufen werden, sagte der Künstler am Dienstag. Die Website existiert, zeigte aber schon am Mittwoch keine Bilder mehr an.
Er hoffe, die Behörden zeigten «auch ein bisschen Transparenz», hatte Ai im Vorfeld gesagt. Ein Jahr nach seiner Festnahme fühle er sich «okay», meinte der 54-Jährige gegenüber der AFP. Er habe die Kilos wiedererlangt, die er während der Haft verloren habe und bereite derzeit eine Ausstellung für den Herbst in Washington vor.
sda/AFP/fko
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