Adoboli soll bei der UBS ein Star gewesen sein
Wende im Adoboli-Prozess: Im Gegensatz zu anderen Arbeitskollegen hat das jüngste Team-Mitglied den angeklagten Ex-UBS-Händler als grob und unfreundlich beschrieben. Trotzdem hätten sich viele bei ihm Tipps geholt.

Er war «grob», aber auch ein «Star»: So hat ein ehemaliger Arbeitskollege den in London angeklagten Ex-UBS-Händler Kweku Adoboli beschrieben. Damit widersprach er bisherigen Zeugen, die den Angeklagten als freundlichen und zugänglichen Team Player darstellten.
Der heute vor das Londoner Gericht zitierte Zeuge war das jüngste Mitglied des vierköpfigen Teams um Adoboli. Dieses war innerhalb der UBS-Investmentbank für den Handel mit Exchange Traded Funds (ETF) zuständig.
70 Millionen Dollar durch Eigenhandel
Der Franzose sagte aus, dass die Abteilung zunächst hoch rentabel gewesen war. In der ersten Hälfte von 2011 hätten die beiden Chefhändler, Kweku Adoboli und John Hughes, vor allem durch Eigenhandel rund 70 Millionen Dollar erwirtschaftet.
Andere Händler seien deshalb zu ihnen gekommen und hätten um Tipps gefragt. «Sie waren die Stars auf dem Börsenparkett», sagte der Zeuge.
Grob und unfreundlich
Ansonsten zeichnete er ein eher schlechtes Bild des Angeklagten, von dem er ab Juni 2010 ausgebildet worden war: Er sei ziemlich grob und unfreundlich gewesen und gab sich überlegen. «Eine Regel war, nie dieselbe Frage zweimal zu stellen», sagte er. Oft habe Adoboli ihn nach einer Frage mit Schweigen bestraft.
Der 32-jährige Adoboli wurde im September 2011 in London wegen Betrugs und falscher Buchführung verhaftet. Er soll mit Fehlspekulationen der UBS einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar beschert haben. Er hat auf «nicht schuldig» plädiert.
SDA/wid
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