Abes Wachstumsmotor gerät ins Stottern
Trotz massiver Ausgaben und einer freizügigen Geldpolitik: Die neuen Quartalszahlen der japanischen Wirtschaft enttäuschen. Ministerpräsident Shinzo Abe gerät unter Druck.

Die japanische Wirtschaft ist letzten Quartal weniger gewachsen als erwartet. Trotz massiver öffentlicher Ausgaben und einer äusserst freizügigen Geldpolitik bleibt die Nachfrage offenbar verhalten. Den heute von der Regierung veröffentlichten Zahlen zufolge waren für das Wachstum von 2,6 Prozent im zweiten Quartal vor allem die öffentlichen Ausgaben und die Exporte verantwortlich, private Ausgaben schwächten sich hingegen ab. Für die Monate von April bis Juni war ein Wachstum von drei Prozent erwartet worden, nachdem die Wirtschaft im ersten Quartal noch um 4,1 Prozent zulegen konnte.
Die schwächere Entwicklung bereitet vor allem Ministerpräsident Shinzo Abe Probleme, der versprochen hat, mit Reformen langfristig für Wachstum zu sorgen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit Japans zu verbessern. Die Entwicklung könnte auch dazu führen, das geplante Steuererhöhungen verschoben werden müssen.
Masamichi Adachi, ein Analyst von JPMorgan in Tokio, erklärte, die Regierung werde vermutlich in den kommenden Monaten mehr Geld ausgeben müssen, um das Wachstum anzukurbeln. Das ist angesichts der Schulden Japans aber nicht unproblematisch. Sie stiegen in der vergangenen Woche über die Marke von einer Trillionen Yen (7,8 Billionen Euro). Um die Schulden abzubauen, müssen die Steuereinnahmen dringend erhöht werden.
SDA/mrs
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