ABB erneut mit Gewinnrückgang – Talsohle ist nun durchschritten
ABB muss im zweiten Quartal 2010 einen weiteren Gewinnrückgang hinnehmen: Der Energiekonzern verdiente acht Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. ABB sieht sich aber dennoch gut aufgestellt.

Der globale Wirtschaftsaufschwung belebt das Geschäft von ABB. Der Energie- und Automationstechnikkonzern erhielt im zweiten Geschäftsquartal fünf Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr. Gewinn und Umsatz waren hingegen rückläufig.
Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 7,57 Milliarden Dollar, in Lokalwährungen betrug das Minus fünf Prozent. Das ist vor allem auf den rückläufigen Auftragseingang im Krisenjahr 2009 und Anfang 2010 zurückzuführen. Verglichen mit dem Vorquartal erhöhte sich der Umsatz in Lokalwährungen um 13 Prozent, wie ABB mitteilt.
Unter dem Strich erzielte ABB ein gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent geringeres Ergebnis von 623 Millionen Dollar. Der Ertrag vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um sieben Prozent auf 975 Millionen Dollar. Die Ebit-Marge ging von 13,2 auf 12,9 Prozent zurück.
Sämtliche Ergebnisse fielen besser aus als von Analysten erwartet. Die ABB-Aktie legte am Donnerstagmorgen in einem ausgeglichenen Gesamtmarkt um 2,5 Prozent auf 20.14 Franken zu.
Automationsdivision als Stütze
Die volleren Auftragsbücher verdankt ABB den beiden Automationsdivisionen, die je über ein Fünftel mehr Bestellungen erhielten. Industrieunternehmen investieren wieder, um die Effizienz und Produktivität ihrer Anlagen zu steigern.
Die Energietechniksparten von ABB spürten hingegen die Zurückhaltung von Energieversorgern bei Energieübertragungsprojekten. Es gebe in der Branche einen grossen Investitionsbedarf, der aber aufgeschoben werde, sagte ABB-Chef Joe Hogan in einer Telefonkonferenz.
Am meisten Wachstum konnte ABB im Nahen Osten und Afrika wegen den Rohstoffsektoren verzeichnen, und auch in Europa und Asien nahm ABB mehr Bestellungen entgegen. Im wichtigen asiatischen Markt Indien verzeichnete ABB aber gut zwei Fünftel weniger Aufträge. In Nord- und Südamerika gab es ebenfalls einen Rückgang.
Kosten gedrückt
Dank des milliardenschweren Kostensenkungsprogramms seien im Quartal 400 Millionen Dollar eingespart worden, heisst es in der Mitteilung. Dies führte zu Ausgaben in Höhe von 70 Millionen Dollar.
Verluste aus Derivaten sowie Währungsschwankungen bei Forderungen und Verbindlichkeiten belasteten den Betriebsgewinn zudem mit rund 60 Millionen Dollar.
Der Ausblick von ABB ist zuversichtlich aufgrund seines frühzyklischen Geschäfts mit der Automationstechnik. Es werde ein weiteres Gewinn- und Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr ermöglichen.
Hingegen dürften die Anlageinvestitionen - insbesondere im Energiesektor - laut Hogan erst ab dem Spätjahr und 2011 anziehen. «Die Energietechniksparten wurden zuletzt von der globale Rezession erfasst, nun werden sie auch den Aufschwung zuletzt spüren», sagte der Konzernchef.
SDA/mt/bru
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