A 51 bleibt ohne Raststätte
Seit Jahrzehnten will der Kanton an der A 51 in Winkel eine Autobahnraststätte bauen. Nun ist das Vorhaben vom Tisch, da die Raststätte nicht zonenkonform wäre.
Von Céline Trachsel Winkel – Wer von Zürich her auf der Autobahn in Richtung Bülach fährt, wird auf diesem Teilstück nie einen Halt einlegen, tanken und einkaufen können. Der Kanton hat die Pläne einer Raststätte in Winkel begraben, für die er beim Bau der A 51 1969 eine spezielle Ausfahrt erstellt hatte. Der geplante Tankstellenshop an der A 51 wäre nicht zonenkonform, und die Ein- und Ausfahrten würden den Verkehrsfluss während der Stosszeiten erheblich beeinträchtigen, heisst es in der Mitteilung. Laut Thomas Maag von der Baudirektion galten Raststätten bis anhin als Nebenanlagen von Autobahnen und konnten praktisch überall gebaut werden. «Mit dem revidierten Richtplan ist das nicht mehr möglich», sagt Maag. Keine Notwendigkeit Mehrere Interessenten hätten in Winkel eine Tankstelle mit Shop betreiben wollen. «Das hätte dem Kanton zwar Einnahmen beschert, aber auf der stark befahrenen A 51 auch zu Sicherheitsproblemen im Bereich der Einfahrt geführt», sagt Thomas Maag. Zudem existierten in der Umgebung bereits genügend Einkaufsmöglichkeiten. Dass ein Autobahnteilstück von 15 Kilometern wie die A 51 ohne Tankmöglichkeit bleibt, sei nichts Aussergewöhnliches, sagt Reto Cavegn, Geschäftsführer des TCS Zürich. «Auf der A 1 steht auch nur alle 50 Kilometer eine Tankstelle.» Hätten die Unterländer wirklich eine Raststätte gewollt, so hätte sich eine stärkere Lobby dafür einsetzen müssen, sagt er. So funktioniere die Politik des Kantons: Wenn sich ihm Hürden in den Weg stellten, suche er nicht nach anderen Möglichkeiten. Das müssten private Investoren oder die Gemeinden tun – wenn sie wirklich an dem Vorhaben festhalten wollten. Doch weder Winkel noch Bülach – und auch keine der anderen befragten Gemeinden nördlich von Kloten – sind betrübt ob des Scheiterns der Raststättenpläne. «Wir hätten nur mehr Lärm, Abfall und Verkehr gehabt», erklärt Arnold Meyer (SVP), Gemeindepräsident von Winkel. Den Gemeinden Höri, Eglisau und Bülach genügen ihre eigenen Tankstellenshops. Zu kleine Hundeboxen Erleichtert über den Entscheid sind die Verantwortlichen des Tierwaisenhauses. Ihr Betrieb hätte der Raststätte weichen müssen. Seit 2008 drohte der Kanton dem Tierwaisenhaus in Winkel mit dem Rauswurf. Nun hat der Kanton den Vertrag mit dem Tierwaisenhaus auf weitere fünf Jahre verlängert. «Unsere Freude ist riesengross, auch wenn die Miete nun etwas teurer wird», sagt Ernst Krüfi vom Verein Tierambulanz, der das Heim betreibt. «Und wir haben viel Zeit gewonnen.» Das Heim, das sich seit 2008 nach einer neuen Heimat umsieht, fand lange Zeit keine Lösung. Die Pläne, nach Bassersdorf umzuziehen, scheiterten. Doch der Umzug sei unumgänglich, denn laut Tierschutzgesetz müsste das Tierwaisenhaus die Hundeboxen vergrössern. Am heutigen Standort in Winkel ist ein Neubau nicht zonenkonform. Tierpark mit Hasen und Rehen Nun scheint aber eine neue Möglichkeit Form anzunehmen. «Wir haben ein 15 000 Quadratmeter grosses Areal zwischen Rümlang und Oberglatt gefunden», sagt Ernst Krüfi. Es befindet sich neben dem ehemaligen Freizeitzentrum Grodoonia an der Glatt. Ein Gebäude stehe bereits dort, dieses könne das Heim vielleicht bald zu einem Katzenhaus umfunktionieren. Für die Hunde müsse das Tierwaisenhaus einen zusätzlichen Bau erstellen. «Die Baubewilligung haben wir bereits in der Tasche, Rekurs hat niemand eingereicht.» Nun hofft Ernst Krüfi, dass die Bank den nötigen Kredit gewährt. Das Tierwaisenhaus will sich in Rümlang zudem einen Traum erfüllen: Ein Tierpark mit Hasen, Rehen und anderen Tieren soll entstehen. Damit will der Verein Schulklassen und viele weitere Besucher anlocken. Die Einfahrt zur Raststätte würde zu einem Sicherheitsproblem auf der A 51 führen. Foto: Madeleine Schoder
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