60 Prozent der Hausärzte gehen bis 2026 in Rente
Bis in zehn Jahren braucht die Schweiz 4000 neue Mediziner. Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, spricht der Bundesrat 100 Millionen Franken für neue Studienplätze gut.

Bis in zehn Jahren braucht die Schweiz 4000 neue Mediziner. Der Verband der Haus- und Kinderärzte Schweiz (MFE) fordert daher richtige Rahmenbedingungen bei der Ausbildung, um die Zukunft für angehende Hausärzte attraktiver zu gestalten.
Die Zahlen stammen aus der «Work-Force-Studie» aus dem Jahr 2015, die das universitäre Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel im Auftrag von MFE alle fünf Jahre durchführt. Der Verband hat die Studie vor den Medien in Bern vorgestellt.
100 Millionen Franken für neue Studienplätze
Langfristig müssten daher deutlich mehr Ärzte und Ärztinnen ausgebildet werden. Darüber herrsche in der Gesellschaft und Politik grundsätzlich Einigkeit. Der Bundesrat habe sich bereit erklärt, 100 Millionen Franken für die Schaffung von 200 bis 250 zusätzlichen Studienplätzen in der Medizin einzusetzen.
Der Verband fordert, dass diese Gelder weitgehend für die Ausbildung von Grundversorgerinnen und -versorgern und nicht für klinische Forschung und Medizintechnik eingesetzt werden. Es brauche nicht einfach nur mehr Ärzte, sondern auch die «richtigen». Daher sollte nicht immer mehr Spezialisten ausgebildet werden, findet MFE.
Mehr Kompetenzen für Pflegefachpersonen
Auch kurzfristig müssten schnelle, pragmatische und interdisziplinäre Lösungen gefunden werden, um die Grundversorgung sicherstellen zu können. Zum Beispiel sollen medizinische Praxisassistenten oder Pflegefachpersonen mehr Kompetenzen erhalten. In der ambulanten Grundversorgung sollen neue und effiziente Formen der Zusammenarbeit gefördert werden.
Bereits heute würden in der Schweiz über 2000 Hausärzte fehlen, um die gemäss internationalem Standard optimale Grundversorgung von einem Hausarzt auf 1000 Einwohner zu erfüllen. Die Studie zeigte zudem, dass die Zufriedenheit der Hausärzte in den letzten zehn Jahren gestiegen ist und sich die Anzahl der Gemeinschaftspraxen fast verdreifacht hat.
SDA/kko
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