59 Häuser vor Fukushima zu Hotspots erklärt
Tokio empfiehlt weiteren Haushalten in der Nähe des Katastrophen-Atomkraftwerks Fukushima eine Evakuierung. Die Regierung klassifiziert 59 Häuser in der Stadt Minamisoma als Hotspots.
Bei den Häusern in vier Wohngebieten der Stadt Minamisoma könnte die Strahlenbelastung über eine international empfohlene Höchstgrenze von 20 Millisievert im Jahr steigen. Im vergangenen Monat waren erstmals rund 100 Haushalte in der Stadt Date, die ausserhalb der 20-Kilometer-Sperrzone um das AKW liegt, zu sogenannten Hotspots erklärt worden. Minamisoma ist rund 40 Kilometer vom AKW Fukushima II entfernt.
Evakuierungszonen waren bis dahin prinzipiell für ganze Gemeinden eingerichtet worden. Im Falle von Hotspots, wo die Strahlenwerte sporadisch höher sind als in anderen umliegenden Gebieten, ist es den Betroffenen überlassen, ob sie ihr Haus verlassen wollen.
Aber gerade Haushalten mit Kindern und Schwangeren wird nahegelegt, solche Orte zu meiden. Sofern die Betroffenen es wünschen, ihre Häuser zu verlassen, hat die Regierung Hilfe angeboten.
AKW-Kühlung stabilisiert
Am Dienstag hatte die Regierung mitgeteilt, dass die Kühlung der zerstörten Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima jetzt stabilisiert sei. In den vergangenen Monaten sei die radioaktive Konzentration um die sechs Reaktoren herum nach Angaben des Betreiberkonzerns Tepco «stetig gesunken».
Derzeit liege sie bei maximal 1,7 Millisievert pro Jahr. Zurzeit sickerte noch maximal 1 Milliarde Becquerel pro Stunde an radioaktiven Substanzen aus der Anlage. Das entspricht nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo etwa einem Zwei-Millionsten des Niveaus zum Zeitpunkt des Unfalls am 11. März.
Verstrahltes Rindfleisch
Unterdessen verhängte der Staat nach Bekanntwerden mehrerer Fälle von verstrahltem Rindfleisch einen Lieferstopp für Rinder aus Fukushima. Der Entscheid erfolgte, nachdem mit verstrahltem Heu gefütterte Rinder an Schlachthöfe in ganz Japan geliefert worden waren.
Nach neusten Informationen von Kyodo soll es sich um mehr als 1300 Rinder handeln. Es ist nicht bekannt, ob verstrahltes Fleisch an Konsumenten verkauft wurde.
200 Milliarden Euro für Wiederaufbau
Für den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan sind nach neuen Schätzungen der Regierung etwa 23 Billionen Yen nötig. Das ist mehr als bisher gedacht.
Von dieser Summe sollten 19 Billionen Yen in den kommenden fünf Jahren ausgegeben werden, berichteten am Donnerstag übereinstimmend mehrere Tageszeitungen des Landes. Um diese Mittel im Haushalt freizubekommen, plane die Regierung unter anderem Steuererhöhungen, den Verkauf von Staatsbesitz und Kürzungen bei staatlichen Leistungen.
Bisher war die Regierung offiziell von Kosten von 16,9 Billionen Yen ausgegangen. Bei der Naturkatastrophe am 11. März wurden 22'000 Menschen getötet oder gelten seitdem als vermisst, ganze Landschaften sind verwüstet.
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