5800 Gegenstände bei Basler Kunsthändler beschlagnahmt
Archäologische Funde mit Millionenwert sind bei einem Basler Kunsthändler sichergestellt worden. Das Kriminalkommissariat hat rund 5800 Gegenstände beschlagnahmt, die zum grössten Teil aus Raubgrabungen in Italien stammen sollen.
Sichergestellt wurden die Gegenstände bei der Durchsuchung verschiedener Liegenschaften schon vor einigen Jahren, wie die Basler Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Die Aktion geht zurück auf ein Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft in Rom, in dem es neben Unterstützung insbesondere um die Sicherstellung von archäologischen Kulturgütern ging.
Hintergrund des Rechtshilfeersuchens ist eine Strafuntersuchung der italienischen Strafjustiz gegen mehrere Personen. Dabei geht es gemäss Basler Staatsanwaltschaft unter anderem um die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Organisation, illegalen Kulturgütertransfer, Hehlerei und Nichtanmeldung von archäologischen Funden.
Bis vor Bundesgericht
Der Basler Kunsthändler, bei dem unter anderem Gegenstände aus der etruskischen und klassisch-römischen Kultur sichergestellt worden sind, wehrte sich bis vor Bundesgericht gegen die Rechtshilfe und insbesondere dagegen, dass die italienischen Behörden die Kunstgegenstände einziehen können.
Letzterem Begehren haben die Lausanner Richter stattgegeben, wie aus dem im Internet veröffentlichten Urteil vom November 2007 hervorgeht. In den kommenden Wochen werden die Gegenstände zwar im Rahmen einer Sachauslieferung zu Beweiszwecken den italienischen Behörden übergeben.
Nach spätestens drei Jahren müssen die archäologischen Funde jedoch wieder den Schweizer Behörden übergeben werden. Falls Italien die definitive Herausgabe der Gegenstände verlangen will, braucht es ein neues Rechtshilfeersuchen, dem ein rechtskräftiges Gerichtsurteil zugrunde liegt.
Die Basler Staatsanwaltschaft will am Donnerstag nächster Woche näher über den Fall informieren. An der Medienkonferenz sind auch die Basler Kantonsarchäologie und die Fachstelle internationaler Kulturgütertransfer des Bundesamts für Kultur vertreten.
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