411 BVB-Angestellte deponieren ihren Protest beim Regierungsrat
Die Führung solle ihre Entscheide aufarbeiten, die zum Desaster bei den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) geführt haben.

Über ein Dutzend Mitarbeiter des BVB-Fahrdienstes haben zwei Petitionen gleichzeitig der Staatsschreiberin Barbara Schüpbach überreicht. 411 Angestellte des Verkehrsbetriebs mit rund 1200 Angestellten fordern, dass die BVB-Führung zusammen mit daran beteiligten Personen wie zum Beispiel Regierungsrat Hanspeter Wessels ihre Entscheidungen aufarbeitet, die zum Desaster bei den BVB geführt haben. Dies mit dem Fokus darauf, dass Führungspersonen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen und künftige Generationen von solchen Entscheidungen verschont werden, wie Petitionär Andreas Krähenbühl kurz begründete.
Die zweite Petition wurde nur im Umfeld des Fahrdienstes mit rund 600 Angestellten gesammelt. Sie fordert vor dem Hintergrund der schlechten Arbeitsbedingungen, der Hüst-und-Hott-Fahrpläne und des Überstundenberges der BVB, dass das Thema «gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen» in die Eignerstrategie aufgenommen wird. Diese Petition wurde mit 338 Unterschriften überreicht.
Die Unterschriften-Summe muss im Verhältnis zu den Möglichkeiten, die dem Fahrdienst zur Sammlung offenstanden, betrachtet werden: Den Petitionären standen keine offiziellen Kanäle zu, sie sammelten bei Schichtarbeitszeiten unter Schichtarbeitenden an sechs verschiedenen Standorten. «Was für mich zählt», fasst Tramführerin Sandra Inneichen zusammen, «ist, dass 95 Prozent der angefragten Personen die Petitionen umgehend unterzeichnet haben.»
Ohne Gewerkschaften
Bemerkenswert sind zwei Dinge: Die BVB-Geschäftsleitung, die mit den Petitionen konfrontiert wurde, hat weder unterzeichnet noch sich dazu geäussert.
Die grundsätzlich gewerkschaftlichen Anliegen der Petitionen wurden ohne Gewerkschaften initiiert und vorgetragen. Offenbar fehlt zu ihnen das Vertrauen. Das wollte VPOD-Mitglied Tonja Züricher (Basta), Präsidentin der grossrätlichen Petitionskommission, gestern vor Ort nicht kommentieren.
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