40'000 verhöhnen englischen Dieter Bohlen
Nachdem Rage Against the Machine die britische Castingshow «X Factor» untergraben haben, gaben die Brachialrocker in London ein fulminantes Gratiskonzert.

Am Wochenende gab es im Londoner Finsbury Park ein Konzert der besonderen Art. Die aus Los Angeles stammende Rockband Rage Against The Machine gab ein Gratiskonzert für alle, die ihnen im vergangenen Dezember geholfen haben, den 1. Platz der englischen Charts mit ihrem achtzehn Jahre alten Song «Killing in the Name» zu erreichen.
Eine Facebook-Kampagne hatte damals dazu aufgerufen, den Song herunterzuladen, um dem Gewinner der britischen Castingshow «X-Factor», Joe McElderly, die Weihnachts-Nummer-1 der Hitparade wegzuschnappen. In den letzten Jahren war diese historisch wichtige Platzierung immer von «X-Factor»-Gewinnern besetzt. «X-Factor»-Chef Simon Cowell, eine Art englischer Dieter Bohlen, zeigte sich daraufhin als schlechter Verlierer: «Rage würden bei mir nicht einmal die erste Runde überstehen.»
Hämische Zugabe
Cowell lag wohl falsch. Zum Konzert kamen gestern 40'000 Zuschauer, wobei sich über 180'000 für Tickets beworben hatten. Laut «Guardian» war die Stimmung «triumphierend». Viele Besucher trugen T-Shirts, auf denen der Schriftzug «Rage 1 - Cowell 0» stand. Auf Bildschirmen liefen derweil Cartoons, die Cowell der Lächerlichkeit preisgaben. Sänger De la Roche bedankte sich auf der Bühne persönlich bei Jon und Tracy Morter, dem Paar, das die Facebook-Aktion startete. Als Dank überreichte die Band einen Scheck aus dem Erlös des Songs. Dieser soll Obdachlosen zu Gute kommen.
«Es war David gegen den Goliath ‹X Factor›», sagte Gitarrist Tom Morello in einer Ansprache. Dann spielte die Band Joe McElderlys Titel «The Climb» ab Platte - ein tosendes Pfeifkonzert ertönte. In dieses stimmte Rage Against the Machine ihren Brachialhit «Killing in the Name» ein. Worauf die 40'000 Zuschauer den Refrain «Fuck you, I won't do what you tell me!» röhrten. Was durchaus als Kampfansage verstanden sein sollte: Die Initiatoren der Facbook-Aktion wollen den Siegertitel der nächsten «X-Factor»-Staffel erneut mit einem alten Qualitätssong bekämpfen.
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