US-Turnverband380 Millionen für die Missbrauchsopfer von Larry Nassar
Nun ist es bestätigt: Die über 500 Opfer im Missbrauchsskandal um den früheren Teamarzt Larry Nassar erhalten vom US-Turnverband und dem Olympischen Komitee der USA eine Entschädigung.
Im Missbrauchsskandal um den früheren Teamarzt des US-Turnverbandes, Larry Nassar, hat ein Bundeskonkursgericht in Indianapolis einen Millionenvergleich zwischen dem Verband und dem Olympischen und Paralympischen Komitee der USA einerseits sowie den mehr als 500 Opfern andererseits bestätigt. Mehr als 90 Prozent der Opfer hatten sich für eine im September erzielte vorläufige Einigung ausgesprochen. Sie sah Entschädigungszahlungen in Höhe von 425 Millionen Dollar vor. Ein abgeänderter Vergleich über 380 Millionen Dollar war dann zunächst vorläufig von den Gerichten genehmigt worden. Am Montag stimmte das Konkursgericht diesem Vergleich zu.
Nassar war Anfang 2018 wegen sexuellen Missbrauchs von Sportlerinnen zu 40 bis 175 Jahren Haft verurteilt worden. Mehr als 300 der Sportlerinnen wurden von Nassar missbraucht, die anderen von Personen, die in unterschiedlichen Funktionen mit dem Turnverband in Verbindung standen.
Eine Reihe von Bestimmungen nicht finanzieller Art in dem Vergleich sieht vor, dass die Opfer künftig als Interessenvertreterinnen im Turnverband agieren. Unter anderem ist ein Sitz im Vorstand für sie reserviert. Zudem sollen die Verbandskultur und die innerhalb des Verbands üblichen Praktiken, die Nassars Agieren jahrelang ungehindert ermöglichten, einer gründlichen Prüfung unterzogen werden. Die früheren Opfer hätten sich mutig für einen dauerhaften Wandel in dem Sport eingesetzt, erklärte die Präsidentin des Turnverbands, Li Li Leung, nach der Bestätigung des Vergleichs.
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