37'000 Flüchtlinge seit Januar auf dem Weg zum Eurotunnel abgefangen
Über 2000 Flüchtlinge versuchten, durch den Eurotunnel nach Grossbritannien zu gelangen. Seit Jahresbeginn wurden 37'000 Flüchtlinge auf dem Weg zum Tunnel gestoppt.
Der Betreiber des Eurotunnel hat nach eigenen Angaben seit Jahresbeginn 37000 Migranten von der illegalen Einreise nach Grossbritannien abgehalten. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Erst am Vortag hatten rund 2100 Migranten versucht, das Eurotunnel-Gelände in Calais zu stürmen. Ein Eurotunnel-Sprecher teilte mit, dass sein Unternehmen sein gesamtes Sicherheitspersonal habe einsetzen müssen und auch die Polizei im Einsatz gewesen sei. Demnach führten die Vorfälle zu Verspätungen im Zugverkehr im Eurotunnel.
Nach Angaben der Behörden von Anfang Juli sind in der Region um die nordfranzösische Stadt Calais, wo der Eurotunnel beginnt, rund 3000 Flüchtlinge gestrandet. Die meisten von ihnen stammen aus Äthiopien, Eritrea, dem Sudan und Afghanistan. Sie versuchen, auf Fähren oder durch den Eurotunnel nach Grossbritannien zu gelangen, wo sie auf ein besseres Leben hoffen.
London will Millionen für Grenzsicherung ausgeben
Angesichts des massenhaften Versuchs von Flüchtlingen, aus Frankreich durch den Ärmelkanal-Tunnel nach Grossbritannien zu gelangen, will die Regierung in London zusätzliche Millionen für Sicherheitsmassnahmen ausgeben. Das kündigte die britische Innenministerin an.
Theresa May versprach am Dienstag nach einem Treffen mit ihrem französischen Amtskollegen Bernard Cazeneuve in London, sieben Millionen Pfund (10,5 Millionen Franken) zusätzlich für die Grenzsicherung bereitzustellen. Zuvor hatte die britische Regierung bereits 22,5 Millionen Franken für die Massnahmen am Eurotunnel zugesagt.
Tödliche Überfahrt
Bei den Versuchen einer heimlichen Einreise nach Grossbritannien kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Allein seit Anfang Juni kamen auf der französischen Seite des Tunnels acht Flüchtlinge ums Leben.
«Die französische und die britische Regierung arbeiten in dieser Angelegenheit, die uns beide betrifft, sehr eng zusammen», sagte May nach ihrem Treffen mit Cazeneuve. Geheimdienst und Sicherheitsbehörden würden kooperieren, um Menschenschmuggler-Banden zu bekämpfen, die «aus menschlichem Elend Profit schlagen».
Grossbritannien und Frankreich würden bei der Abschiebung von Migranten, insbesondere nach Westafrika, zusammenarbeiten, «um sicherzustellen, dass die Menschen sehen, dass die Reise hierher nicht dazu führt, dass sie nach Europa kommen und sich hier niederlassen können», sagte May.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch