ÖV wird ausgebaut222 Millionen Franken für Tram und Bus im Baselbiet
Der Landrat stimmt dem Leistungsauftrag für die Jahre 2022 bis 2025 einstimmig zu.

Der Kanton Baselland baut in den nächsten Jahren den öffentlichen Verkehr aus und beschafft auch neues Rollmaterial. Der Landrat hat am Donnerstag dem 9. generellen Leistungsauftrag für die Jahre 2022 bis 2025 mit 75 zu 0 Stimmen verabschiedet. Nachdem zuletzt ein Sparkurs umgesetzt werden musste, ist jetzt unter dem neuen Bau- und Umweltschutzdirektor Isaac Reber wieder Wachstum angesagt: 222 Millionen Franken kostet der ÖV den Kanton in den kommenden vier Jahren.
Jan Kirchmayr (SP) würdigte die punktuellen Verbesserungen und vor allem die Investitionen in das Rollmaterial. Susanne Strub (SVP) stellte sich ebenfalls hinter den Leistungsauftrag. Es könnten aber nicht alle Wünsche erfüllt werden, meinte sie mit Blick auf die weitere Zukunft. Thomas Eugster (FDP) sagte, auch für seine Partei sei der ÖV ein wichtiger Pfeiler der Verkehrsinfrastruktur. Ob es allerdings gelinge, mehr Leute für den ÖV zu motivieren, sei fraglich. Zu beachten sei, dass Benutzer die Langsamkeit der Verkehrsmittel kritisiert hätten.
Mehr Busverkehr
Ein verbessertes Angebot plant der Kanton vor allem bei den Buslinien. Das Gebiet Salina Raurica, wo dereinst das verlängerte Tram 14 verkehren soll, wird gemäss den Plänen ab 2022 «als Tramvorlaufbetrieb» im Viertelstundentakt mit dem Bus 83 bedient, der neu zwischen Pratteln und Kaiseraugst verkehrt. Verbessert werden soll das Angebot auch im Gebiet Hagnau-Polyfeld-Dreispitz in der unteren Birsstadt, im Allschwiler Bachgraben sowie im Gebiet Arisdorf-Kaiseraugst. Zudem möchte man das Nachtnetz zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen überarbeiten. Statt auf separaten Routen sollen künftig die gleichen Strecken wie tagsüber befahren werden.
Mit den beschlossenen Verbesserungen des Angebots wird angestrebt, dass der öffentliche Verkehr wieder zulegen kann. 2017, lange vor Corona, ist das Wachstum bei den Benutzerzahlen ins Stocken geraten. Seither stagnieren die Benutzerzahlen – und waren wegen Corona sogar abnehmend. Eine Analyse der Ursachen bei den Abbestellern des U-Abo hat ergeben, dass der ÖV zu langsam und zu wenig zuverlässig ist.
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