Alles zum FCB-Spiel gegen Zürich20 Minuten hält man dagegen – dann überlässt sich der FCB seinem Schicksal
Mit zwei Toren kurz vor der Pause nimmt der FC Zürich den Baslern den Wind aus dem Segel. Dabei sah es in der Startphase so aus, als könnte Rotblau die Gäste nochmals ärgern.

Die Taktik
Wie man es sich zuletzt gewohnt war, startet der FCB in einem 4-2-3-1. In der Viererkette ersetzt Lopez den gesperrten Tavares auf links. Rechtsverteidiger Lang muss bereits in der 14. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Von diesem Moment an spielt Lopez auf rechts, Katterbach wechselt auf die linke Seite. Im defensiven Mittelfeld sind Burger und Xhaka wieder vereint. Vor ihnen spielt Stocker bis er in der 25. Minute durch Kasami ersetzt wird. Mit dem Dreifachwechsel in der 67. Minute stellt Abascal um – wirft alles nach vorne, was er hat. So spielt Rotblau zeitweise sogar ein 4-2-4 – ohne den gewünschten Effekt zu erzielen.
Die erste Hälfte
In den ersten Momenten der Partie merkt man, was für den FCB auf dem Spiel steht. Rotblau startet die Partie wach und diszipliniert, kommt bereits in der 3. Minute zum ersten Torschuss durch Stocker und nur eine Minute darauf durch Millar zum zweiten. Bis zur 20. Minute erleben die Zuschauer im Joggeli ein flüssiges, intensives Spiel, doch danach beginnen Unterbrüche die Partie zu prägen. Es kommt zu Rangeleien - einmal nach einem harten Einsteigen von Burger (21.), dann nach einem Foul von Kasami (34.). Zudem gibt es schon in der ersten Hälfte fünf Gelbe Karten. Der fehlende Spielfluss tut dem FCB-Spiel nicht gut. Genauso wenig wie die frühen Auswechslungen zweier Routiniers. Man kommt kaum mehr vors gegnerische Tor, während sich Zürich langsam Heinz Lindner annähert. Und so kommt es in der 40. und in derNachspielzeit zu den entscheidenden Rückschlägen aus Basler Sicht. Ceesay und Boranijasevic bringen den FCZ noch vor der Halbzeit mit 0:2 in Führung.

Die zweite Hälfte
Nach drei Minuten im zweiten Durchgang keimt im FCB-Fan vielleicht nochmals so etwas wie Hoffnung auf. Die Basler starten offensiv, kommen nach einer Unsicherheit von FCZ-Goalie Brecher zu zwei Eckbällen in Serie. Doch aus diesen wird nichts. Und so geht die Hoffnung in den darauffolgenden Minuten immer mehr verloren. Der FCB überlässt sich seinem Schicksal. Das Geschehen wird zunehmend träge, spielt sich vermehrt im Mittelfeld ab. In der 67. Minute kommt es zu einem Dreifachwechsel auf Seiten des FCB. Dieser bringt im System der Basler vieles in Bewegung, im Rotblauen Spiel jedoch nicht. Die defensive Viererkette bestehend aus Lopez, Pelmard, Xhaka und Pavlovic lässt zwar kein Tor mehr zu, jedoch gelingt es ihrem offensiven Gegenstück, welches ab dem besagten Wechsel aus Fernandes, Kasami, Szalai und Ndoye besteht, auch nicht, Yanick Brecher vor ernsthafte Probleme zu stellen.
Der Knackpunkt
Der Schlüsselmoment in dieser Partie kommt relativ früh, sollte aber den gesamten restlichen Spielverlauf prägen. Zuerst wird Michael Lang in der 14. Minute für Noah Katterbach verletzungsbedingt ausgewechselt. Danach ereilt Valentin Stocker in der 25. Minute das gleiche Schicksal. Für ihn kommt Kasami. Ab diesem Punkt ist das Basler Spiel nicht mehr das, was es zuvor war.
Der O-Ton
FCB-Trainer Guillermo Abascal sagt nach dem Spiel, dass diese Niederlage nicht von ungefähr kommt: «Es ist kein Zufall, dass wir verlieren. Denn wenn man das gleiche schlechte Verhalten wiederholt an den Tag legt und keinen Charakter zeigt, verliert man.» Mit dem wiederholt schlechten Verhalten meint Abascal die fehlende Zielstrebigkeit vor dem Tor. Mehrmals habe man die Möglichkeit verpasst, im Sechzehner abzuschliessen. Diese Begründung für verlorene Punkte brachte Abascal jüngst häufig an. Doch nun müsse man analysieren, wie man damit umgeht und wie man weitermachen wolle.

Die Zwischenbilanz
Die direkte Folge dieser Niederlage ist ein Satz, der niemanden überrascht. Ein Satz, der seit einiger Zeit nur noch darauf gewartet hat, endlich geschrieben zu werden: Der FC Zürich ist Meister. Definitiv und ganz egal, wie sehr man sich in Mathematik versucht. Der Fokus des FCB liegt nun ganz klar darauf, den zweiten Platz zu halten. YB kam durch den Sieg gegen den FC Sion wieder auf drei Zähler an die Basler heran.
Das nächste Spiel
Am nächsten Sonntag geht es für den FCB zum Tabellenletzten Lausanne. Die Vaudois verloren im Duell mit dem Vorletzten deutlich gegen den FC Luzern (0:3). Daher ist ein Sieg für Rotblau Pflicht – er wäre gleichbedeutend mit dem definitiven Abstieg der Lausanner. Ganz egal, ob mit oder ohne die verletzt ausgefallenen Lang, Stocker und Millar.
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