2,1 Millionen Audis manipuliert – Ermittlungen gegen Winterkorn
Bei Fahrzeugen der Marke Audi sollen ebenfalls Abgaswerte geschönt worden sein. Derweil wirft die Staatsanwaltschaft dem Ex-VW-Chef Betrug vor.
Bei der Volkswagen-Tochter Audi sind weltweit 2,1 Millionen Fahrzeuge vom Abgas-Skandal betroffen. Das sagte ein Audi-Sprecher am Montag in Ingolstadt. In Deutschland sind demnach knapp 577.000 Pkw des Unternehmens mit dem Motor ausgestattet, in dem die Software zur Manipulation von Abgasen eingebaut ist. In Nordamerika liege die Zahl der betroffenen Autos unter 13.000, sagte der Sprecher weiter. In China gebe es keine Fahrzeuge mit dem fraglichen Motor. Der Grossteil der betroffenen Diesel-Pkw stamme aus Nordeuropa. Es handle sich um die Modelle A1, A3, A4, A6, Q3, Q5 und auch TT.
Für die Schweiz sind noch keine konkreten Zahlen bekannt. Das Bundesamt für Strassen (Astra) geht von 180'000 betroffenen Fahrzeugen aus. Darunter sind aber diverse Modelle der Marken Audi, Seat, Skoda und Volkswagen. Das Astra hat für den Montag weitere Informationen angekündigt.
Manager beurlaubt
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat Ermittlungen gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn eingeleitet. Es lägen Strafanzeigen wegen Betrugs vor, erklärte die Behörde am Montag in Braunschweig. Es gehe bei den Ermittlungen vor allem um die Klärung der Verantwortlichkeiten bei dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet soll VW in der Zwischenzeit drei Entwicklungsvorstände beurlaubt haben. Darunter ist auch der Audi-Entwicklungschef, Ulrich Hackenberg. Weiter betroffen sind die Vorstände von VW (Heinz-Jacob Neusser) und Porsche (Wolfgang Hatz). Die drei Manager würden so die technische Verantwortung für den Abgas-Skandal übernehmen, heisst es.
Aktie im Tiefflug
Derweil hat die Aktie des krisengebeutelten Autobauers Volkswagen erneut stark nachgegeben. Das Wertpapier in Frankfurt am Main lag zeitweise um über sechs Prozent im Minus. Nach Bekanntwerden der Manipulationsaffäre hatte die Aktie in der vergangenen Woche dramatisch an Wert verloren und binnen zwei Tagen mehr als ein Drittel des Wertes eingebüsst. Auch der Deutsche Aktienindex (Dax) startete mit Verlusten in die Woche und gab am Montagmorgen zeitweise um über 1,3 Prozent auf rund 9560 Punkte nach.
Vor rund eineinhalb Wochen war bekannt geworden, dass der Konzern mit Abgaswerten von Dieselfahrzeugen bei Tests betrogen hatte. Eine entsprechende Software ist nach Angaben des Konzerns weltweit in elf Millionen Autos eingebaut - in Deutschland sind 2,8 Millionen Autos betroffen. Allein in den USA kommen auf Volkswagen eine Milliardenstrafe sowie eine teure Rückrufaktion und Schadenersatzklagen zu. Am Wochenende war bekannt geworden, dass Volkswagen offenbar schon jahrelang Hinweise auf die Manipulationen hatte.
SDA/dia
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