18 Millionen zufriedene Aktionäre
Die Cembra-Aktie läuft am ersten Handelstag wie geschmiert – dank geschickter Preisgestaltung vor dem Börsengang. Wer im Vorfeld gekauft hat, streicht einen satten Gewinn ein.
GE Money Bank (ab heute Cembra) hat es besser gemacht als Ledermann. Während die Zürcher Immobilienfirma ihren Börsengang am Vorabend des geplanten Termins platzen liess, legten die Aktien der Konsumkreditbank heute einen sauberen Start hin. Auf dem Zürcher Börsenparkett tanzten die Aktien der in Cembra umbenannten Bank heute die Konkurrenz aus mit einer Performance von plus 10 Prozent. Dieser Wert lässt sich sehen, wenn man zusätzlich bedenkt, dass der Ausgabepreis von 51 Franken selbst schon am oberen Ende der angepeilten Preisspanne von 43 bis 51 Franken lag.
Um zwölf Uhr Mittag notierten die Titel bei 56.30 Franken. Wer im Vorfeld des Börsengangs zugelangt hatte, realisierte damit einen satten Gewinn. Zum Zug dürften vornehmlich die Kunden der Credit Suisse gekommen sein, die als Leaderin unter den Syndikatsbanken über 8 von 18 Millionen Aktien platzierte. Merrill Lynch, die Deutsche Bank und Vontobel waren mit im Konsortium. In den nächsten Wochen dürften die Banken dank ihrer Mehrzuteilungsoption zusätzliche 8 Prozent zu den 60 Prozent öffentlich gehandelter Cembra-Aktien unter die Leute bringen.
Günstige Preisspanne
Der Börsengang von Cembra schliesst an eine Phase schwacher IPO-Aktivität (Initial Public Offering) an der Schweizer Börse an. Vergangenes Jahr fanden dort nur vier Börsengänge statt. 2011 waren es deren zwei. Umso besser im Hinblick auf weitere IPOs ist, dass die Cembra zu ihrem Börsendebüt eine schöne Kurssteigerung hinlegt. Im historischen Vergleich von US-Börsengängen ist ein Ersttageskursplus von 10 Prozent zwar nicht exorbitant – der Durchschnitt seit 1980 liegt bei 19 Prozent –, doch die Kursgewinne fielen auch schon tiefer aus. DKSH stieg am ersten Handelstag im März letzten Jahres beispielsweise von 48 auf 51 Franken (+6 Prozent).
Seit Monaten predigen Experten, dass das Umfeld für Börsengänge angesichts der wachsenden Märkte und der zunehmenden makroökonomischen Zuversicht günstig sei. Das globale IPO-Volumen werde bis Ende Jahr anziehen, meint etwa die Beraterfirma Ernst & Young in ihrem vierteljährlichen Börsengangbarometer. Dass sich die Anleger heute um die Papiere von Cembra rissen, lässt sich aber auch anhand der nüchternen Zahlen erklären: Bei der Preisspanne, die für Cembra festgelegt wurde, konnte fast kein rationaler Investor zu den Aktien Nein sagen.
So bringen die Aktien von Cembra beim Ausgabepreis von 51 Franken gegen 6 Prozent Dividendenrendite. Der Wert liegt deutlich über jenem von Konkurrenten wie der St. Galler Kantonalbank, der Luzerner Kantonalbank oder der Valiant. Die Cembra lässt zwar keine Wachstumsfantasien zu, bietet aber ein gefestigtes Geschäftsmodell und regelmässige Dividenden. Da sehen Anleger auch darüber hinweg, dass der Börsenwert des Unternehmens mit einem Faktor von zwei zum Buchwert bereits ziemlich hoch ist. Bei den meisten übrigen Banken liegt die Zahl in der Gegend von 1 bis 1,5.
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