18 Jahre Haft für Mord an Escortdame
Das Regionalgericht Burgdorf hat einen 28-Jährigen wegen Mordes schuldig gesprochen. Der junge Mann hatte 2012 in Langenthal eine Prostituierte umgebracht.

Der junge Mann, der 2012 in Langenthal eine Prostituierte bestialisch ermordete, muss für lange Zeit hinter Gitter und wird anschliessend verwahrt. Das Regionalgericht in Burgdorf verurteilte den 28-jährigen Schweizer wegen Mordes und anderer Tatbestände zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren und ordnete eine therapeutische Massnahme an.
Für Gerichtspräsident Samuel Schmid war klar, dass nur der Tatbestand des Mordes infrage kam. «Da gibt es gar nichts zu diskutieren», sagte Schmid. Die Tat sei von besonderer Skrupellosigkeit und egoistischer Triebbefriedigung geprägt gewesen.
Keine guten Prognosen
Er attestierte dem Angeklagten auch keine guten Prognosen. Gewalt und Sucht hätten sich bisher durch das Leben des 28-Jährigen gezogen. Die Motivation, etwas zu ändern, sei bisher nicht erkennbar gewesen. Aus diesem Grund sah das Gericht eine Verwahrung als angezeigt an.
Damit gingen die Richter sogar über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmass hinaus. Der Staatsanwalt hatte eine lebenslängliche Strafe gefordert, aber keine Verwahrung. Bei «lebenslänglich» prüfen die Behörden in der Regel, ob eine bedingte Entlassung möglich sei.
Doch auch im vorliegenden Fall wäre es möglich, dass der Verurteilte die Verwahrung nicht antreten muss – dies aber nur dann, wenn er sich bis dahin grundlegend geändert hat. «Überzeugen Sie uns, dass wir uns in der düsteren Prognose getäuscht haben», forderte der Richter den Angeklagten auf.
Gewaltrausch
Es sei ein schwieriger Fall gewesen, sagte Gerichtspräsident Schmid bei der Urteilseröffnung. Die Bilder in den Akten seien einfach grauenhaft, der Fall für alle belastend gewesen.
Der Mann habe in einem richtigen Gewaltrausch eine Frau bestialisch umgebracht, auf sie eingedroschen, sie gewürgt und misshandelt. Er hoffe einzig, dass die Frau möglichst bald das Bewusstsein verloren habe.
Warum der junge Mann die Escortdame derart grässlich zurichtete, blieb an der Gerichtsverhandlung letztlich offen. Der Angeklagte selber hatte keine Erklärung dafür. Er habe sich nicht mehr gespürt, sagte er.
Er hatte gestanden, im Vorfeld Vergewaltigungsvideos im Internet konsumiert zu haben und am Tag der Tat so etwas im Hinterkopf gehabt zu haben. Ob er es mache, habe er aber nicht gewusst. Dass er die Escortdame bestellt habe, um sie zu töten, sei aber nicht wahr. Dies nahm ihm das Gericht auch ab.
Schockierende Tat
Das Verbrechen hatte im März 2012 die Kleinstadt Langenthal erschüttert. Junioren eines Sportvereins hatten im Lichtschacht einer Turnhalle eine grässlich zugerichtete Leiche entdeckt. Wenig später wurde der mutmassliche Täter gefasst, ein Einheimischer, der quasi um die Ecke wohnte. Dieser hatte am Tatabend über einen Escortservice eine Frau bestellt.
Die 43-jährige gebürtige Österreicherin lotste der Mann zum Parkplatz einer örtlichen Sportanlage, wo er sie würgte, schlug und missbrauchte. Dann stopfte er dem Opfer grosse Steine und andere Gegenstände in Körperöffnungen, behändigte ihr Geld und liess die leblose Frau im Lichtschacht zurück.
Mit dem Auto seines Opfers kurvte der Mann anschliessend durch die Nacht, um sich Kokain zu beschaffen.
SDA/kpn
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