18-Jährige von acht Männern vergewaltigt
Sieben Syrer und ein Deutscher sitzen nach einer Gruppenvergewaltigung in Freiburg in Untersuchungshaft.

Es war der Abend des 13. Oktober. Eine junge Frau machte sich auf den Weg in Richtung des Hans-Bunte-Areals in Freiburg. Es sollte eine Partynacht werden. Auf dem Programm des Clubs stand an jenem Samstag die Techno-Party «Umsonst & Draussen», aus den Lautsprechern dröhnten die Bässe. Als ein junger Mann der 18-Jährigen einen Drink anbot, nahm sie an und trank. Kurz darauf, es war kurz vor Mitternacht, verliessen die beiden den Club gemeinsam – Momente später begann der Albtraum.
Laut Angaben der Freiburger Polizei zerrte der Mann die junge Frau in ein Gebüsch und begann, sie sexuell zu bedrängen. Gegenwehr war nicht möglich, die Frau war wie gelähmt. Die Staatsanwaltschaft äusserte später den Verdacht, der Täter habe sein Opfer mit K.-o.-Tropfen betäubt. Nach der Tat soll der 21-jährige Syrer, der sich seit 2014 in Deutschland aufhält, die hilflose Frau im Gebüsch zurückgelassen haben – um seine Kollegen zu rufen, damit sie ebenfalls über sie herfallen konnten.
Bei Bewusstsein, aber mittlerweile völlig wehrlos, musste die junge Frau die folgenden Stunden erdulden. Immer mehr Männer kamen und vergewaltigten sie. In der Vernehmung durch die Polizei gab die Frau später an, sie wisse nicht mehr genau, wie viele Männer sich in dieser Nacht an ihr vergangen haben. In den Medien ist von bis zu 15 Tätern die Rede. Irgendwann in den frühen Morgenstunden, laut der Bild-Zeitung soll das Martyrium rund vier Stunden gedauert haben, liessen sie von ihr ab. Irgendwie schaffte sie es, den Tatort zu verlassen.
Am Folgetag, einem Sonntag, meldete sich das Opfer bei der Polizei und erstattete Anzeige. Umgehend wurde die Ermittlungsgruppe «Club» gegründet. Die Jagd nach den Tätern begann. Eine am Opfer gesicherte DNA-Spur führte zum ersten mutmasslichen Vergewaltiger, einem 19-jährigen Syrer. Eine Woche nach der Tat konnte er in einer Freiburger Asylunterkunft festgenommen werden.
Die folgenden Ermittlungen, kriminaltechnischen Untersuchungen und verdeckten Massnahmen führten zu weiteren Verdächtigen. Vergangenen Donnerstag konnte schliesslich der letzte von derzeit acht inhaftierten Männern festgenommen werden. Ein 25-Jähriger hat einen deutschen Pass, die anderen sieben sind Syrer im Alter von 19 bis 29 Jahren. Die meisten von ihnen leben in Asylunterkünften, sind also als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Fast alle von ihnen haben bereits vor der Gruppenvergewaltigung in Deutschland Delikte begangen und waren der Polizei bekannt.
Gewehr und Mittelfinger
Die Bild-Zeitung hat die Spuren der mutmasslichen Täter verfolgt und gestern ihre Bilder veröffentlicht. Einer von ihnen sitzt auf einem deutschen Polizeiauto und zeigt der Kamera provozierend den Mittelfinger. Ein anderer posiert irgendwo in der Wüste mit einem Sturmgewehr. «Die Grauenvollen von Freiburg» titelte die Zeitung. Die Badische Zeitung hat derweil pikante Informationen über den Haupttäter veröffentlicht. Gegen den 21-Jährigen soll bereits vor der Tat ein Haftbefehl vorgelegen haben, der jedoch nicht vollstreckt wurde. «Aus polizeitaktischen Gründen», wie das Innenministerium erklärte.
Nicht nur die Bevölkerung von Freiburg ist geschockt von dem brutalen Verbrechen. Ganz Deutschland blickt auf die Stadt und erinnert sich an den Fall von Maria L. Die damals 19-jährige Studentin ist vor zwei Jahren in Freiburg gewürgt, vergewaltigt und ertränkt worden. Der Täter, ein Mann aus Afghanistan, der als vermeintlich minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen war, wurde dafür zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Der parteilose Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn verurteilte vorige Woche die Massenvergewaltigung zwar öffentlich, warnte aber gleichzeitig: Man dürfe jetzt nicht alle Flüchtlinge pauschal verurteilen. Die rechte Partei AfD dagegen rief für gestern Abend zu einer Demonstration auf.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch