15-Jährige erzählt erstmals von ihrer Entführung
Der Fall hatte Aufsehen erregt: Eine junge Französin wurde nach einer einwöchigen Entführung lebend in einem Kofferraum gefunden. Von den acht schlimmsten Tagen ihres Lebens berichtete sie nun im Fernsehen.

Acht Tage nach der glücklichen Befreiung der 15 Jahre alten Französin Chloé in Deutschland hat das Mädchen erstmals in einem Interview über die Woche ihrer Gefangenschaft gesprochen. Sie habe «Todesangst» gehabt, sagte die Französin dem Magazin «66 Minutes» des TV-Senders M6; eine Abschrift des Interviews lag der Nachrichtenagentur AFP gestern vor.
Am Abend des 9. November habe sie ihren Motorroller bei der Garage ihres Elternhauses abgestellt, als ein Mann in den Hof gekommen sei. Sie sei vor ihm weggerannt, dabei aber hingefallen. Der Mann habe sie dann zu einem Auto geführt.
Nur wenig getrunken und gegessen
Anfangs sei es schlimm gewesen: Sie habe gedacht, «nie mehr nach Hause zurückzukehren», sagte Chloé. Sie habe sich wie «vernichtet» gefühlt. In einer solchen Situation «hat man nichts als Angst. Das war mir völlig unbekannt. Ja, ich hatte Angst. Ich hatte Angst, zu sterben, nie mehr nach Hause zu kommen». Während einer Woche habe sie nur anderthalb Liter getrunken und wenig gegessen.
Als sie dann den Suchappell ihrer Mutter im Rundfunk gehört habe, habe ihr das neue Kraft gegeben. Ihr Entführer habe ihr gesagt, dass sie vor Weihnachten wieder bei ihrer Familie sein werde. An diese Hoffnung habe sie sich geklammert. Ihr Entführer habe ihr «nicht direkt» etwas Böses antun wollen.
Die Schülerin war am 9. November vor dem Haus ihrer Eltern im Ort Barjac nahe der südfranzösischen Stadt Nîmes von einem 32-jährigen Franzosen verschleppt worden. Eine Woche später wurde das Mädchen nahe der baden-württembergischen Stadt Offenburg von Polizisten gefunden, die den Entführer nach dem Diebstahl eines Laptops aus einem Auto verfolgt hatten. Die Beamten fanden das Mädchen im Kofferraum des Fluchtautos. Der Entführer ist ein vorbestrafter Sexualtäter.
AFP/rbi
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