Mutmassliches BombenattentatMindestens 13 Verletzte bei Angriff auf deutsche UN-Soldaten in Mali
Bei einem mutmasslichen Anschlag in Mali sind am Freitag 12 deutsche Soldaten und ein weiterer UN-Soldat einer anderen Nation verletzt worden.

Bei einem Anschlag auf die deutsche Bundeswehr im westafrikanischen Krisenland Mali sind am Freitag mindestens 12 deutsche Soldaten verletzt worden. Das Einsatzführungskommando informierte am Freitag zudem die Obleute im Verteidigungsausschuss darüber, dass ein weiterer UN-Soldat einer anderen Nation verletzt worden sei. Aus deutschen Militärkreisen hiess es, es werde ein Evakuierungsflug vorbereitet. Die Verletzten seien in einem stabilen Zustand.
Ersten Erkenntnissen zufolge habe es sich um eine Autobombe gehandelt, möglicherweise sei sie von einem Selbstmordattentäter gezündet worden. Der Anschlag ereignete sich demnach nahe der Stadt Gao. Dort unterhält die deutsche Bundeswehr ein Feldlager. Die deutschen Soldaten leisten dort im Rahmen der UN-Friedensmission Minusma einen Beitrag zur Stabilisierung Malis.
Nach dpa-Informationen erfolgte der Angriff am Morgen gegen 06.30 Uhr (Ortszeit) und richtete sich gegen die stehenden Fahrzeuge. Wegen der grossen Zahl der Verletzten mussten auch ein französischer Militärhubschrauber und ein Helikopter der Vereinten Nationen zum Rettungseinsatz kommen. Zudem war der Rettungshubschraubers eines zivilen Vertragspartners im Einsatz.
Zweiter Bombenanschlag in einer Woche
Erst am Montag waren sechs Soldaten der französischen Anti-Terror-Einheit Barkhane bei einem Bombenanschlag verletzt worden. Bei dem Attentat nahe der zentralmalischen Stadt Gossi waren auch vier Zivilisten verletzt worden.
Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen.
/oli
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