Wanderhilfe für den Lachs14,2 Millionen für eine Fischtreppe
Die Lachse sind dem Basler Tiefbauamt lieb und teuer: Sie erhalten beim Kraftwerk Neuewelt eine neue Fischtreppe. Die Gesamtsanierungskosten des Wehrs betragen 17,5 Millionen Franken.

Der Fels, auf dem das Wehr des Kraftwerks Neuewelt gebaut ist, hat sich auf der Muttenzer Seite abgesenkt. Daher müsse der Untergrund stabilisiert werden, teilen die IWB als Betreiberin und das Basler Tiefbauamt, zuständig für den Unterhalt, in einer gemeinsamen Medienmitteilung mit. Zusätzlich wird flussaufwärts vor dem Wehr eine unterirdische Wand eingesetzt. Die Sanierung werde dafür sorgen, dass künftig kein Wasser mehr unter dem Wehr durchfliessen könne und ein weiteres Absinken des Wehrs verhindert werden könne. Man stabilisiere das Birswehr so langfristig und stelle damit die Ausleitung des St. Albanteichs sicher.
Die Kosten für die Sanierung, die nun mit kleinen Vorbereitungsarbeiten in diesem Monat startet und bis Mitte 2024 dauern soll, betragen gemäss Budget 17,5 Millionen Franken. Davon bezahlt der Bund 14,2 Millionen Franken an die Fischtreppe, die aus dem Jahr 1998 stammt und nach rund 20 Jahren bereits ersetzt werden soll. Die Wehrsanierung selber wird durch das Tiefbauamt finanziert und beträgt 3,3 Millionen Franken. Das Wehr befindet sich im Besitz der Bürgergemeinde Basel-Stadt.
Bekenntnis zum Artenschutz
Für die Durchgängigkeit der Lachse in die Birs im Birstal ist das Kraftwerk Neuewelt eine Schlüsselstelle; es ist das unterste Kraftwerk vor der Mündung der Birs in den Rhein. Die Sanierung verbessere die Situation für die Fische bedeutend. Die Treppe und weitere Wanderungshilfen würden dafür sorgen, dass die Fische nicht nur besser flussaufwärts passieren, sondern sich auch besser abwärts bewegen könnten. «Mit dem Bau der neuen Fischtreppe stellen wir sicher, dass das Kraftwerk sich zukünftig noch besser in das Ökosystem der Birs integriert. Das ist ein klares Bekenntnis zum Natur- und Artenschutz», so Dietmar Küther, Leiter Nachhaltigkeit bei den IWB.

Beim Kraftwerk beginnen die Bauarbeiten im Mai 2022. Mit den Vorbereitungsarbeiten wird jetzt schon begonnen. Für die Zufahrt zur Baustelle und die Platzierung von Maschinen und Material brauche es neben dem Kraftwerk Platz. Daher werde jetzt ein Streifen entlang der Birs gerodet. Das gesamte Ufer wird nach Bauende wieder standortgerecht rekultiviert. Die Anfahrt zur Baustelle wird über die Baselstrasse und die Rüttihardstrasse erfolgen. Der Wanderweg wird für die gesamte Bauzeit über den Wasserhausweg, die Entenweidstrasse und die Melchior-Berri-Strasse umgeleitet.
In Münchenstein betreiben die IWB seit 1998 das Kraftwerk Neuewelt und produzieren 100 Prozent erneuerbaren Strom aus Wasserkraft. Augenfälliger als das Kraftwerk selber ist das Wehr – die stufenförmige Konstruktion quer über die Birs. An der Stelle wurde bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts ein Vorgängerwehr gebaut. Es wurde für die Verlängerung des St. Albanteichs errichtet. Das jetzige Wehr stammt aus dem Jahr 1884.
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