«14'000 Enten in einem Schwarm»
Laut der Biologin Verena Keller kommen in diesem Winter weniger Wasservögel aus dem Norden zu uns. Verantwortlich dafür sind die milden Temperaturen.
Die Temperaturen sind derzeit fast frühlingshaft. Wirkt sich dies auf die Wasservogelpopulationen aus?
Normalerweise haben wir rund eine halbe Million Enten, Möwen und Taucher, die auf unseren Seen und Flüssen die kalte Jahreszeit verbringen. Dieses Jahr werden wir weniger Wintergäste aus Russland und Skandinavien haben, weil es auch dort nicht so kalt ist. Die Buchten in der Ostsee sind nicht zugefroren, sodass es für Wasservögel wie Schellente, Sturmmöwe oder Reiherente auch im Norden und Osten Europas noch genug Nahrung gibt. Generell ist die Zahl der Wintergäste aus dem Norden zurückgegangen. So zählten wir in den letzten Jahren nur noch rund 120'000 Reiherenten, halb so viele wie in den 80er-Jahren. Ich bin gespannt, was die diesjährige Zählung ergibt, deren Ergebnisse jedoch erst in ein paar Monaten bekannt gegeben werden.