Vergiftung der Umwelt1 Million Zigarettenstummel in zwei Wochen gesammelt
Ausgerüstet mit Handschuhen, Wäscheklammern zum Auflesen, Atemschutzmasken und PET-Flaschen sammelten mehrheitlich junge Menschen in der Schweiz den giftigen Kleinmüll – eine Putzaktion, die sich nicht ausschliesslich an sorglose Raucher richtet.
Knapp eine Million Zigarettenstummel sind in nur zwei Wochen in der Schweiz und in Liechtenstein gesammelt worden. Ziel der Aktion stop2drop ist es, die Bevölkerung, Politik und Tabakindustrie auf die Vergiftung der Umwelt durch gedankenlose Raucher aufmerksam machen.
Im Berner Freibad Marzili wurde das gesammelte Material aus den zwei Wochen am Dienstag präsentiert, um zu veranschaulichen, wie oft mit dem vergifteten Regenwasser das 50-Meter-Schwimmbecken gefüllt werden könnte.
Exakt 958'181 Zigarettenstummel haben unzählige Schulklassen und andere helfende Hände in der Schweiz und in Liechtenstein vom 7. bis 22. März aufgesammelt und per Post oder als digitales Foto eingeschickt, wie es in einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz vom Dienstag heisst. Damit wurde das Millionen-Ziel nur knapp verfehlt.
Ein einziger Stummel am Boden vergiftet 40 Liter Wasser, wie die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention schreibt. Es stelle sich die Frage, wie viel Wasser alle gesammelten Stummel zusammen vergiften würden.
Laut WHO sind in den Stummeln bis zu 4000 giftige Stoffe enthalten, wie Nikotin, Pestizidrückstände und Formaldehyd. Laut Schätzungen von Umwelt-Aktivisten würden weltweit jährlich geschätzt 4,5 Billionen Zigarettenstummel weggeworfen. Das entspräche rund 65 Prozent aller gerauchten Zigaretten und 10 Milliarden Zigarettenstummel pro Tag. Laborversuche zeigten, dass nur ein Zigarettenstummel pro Liter Wasser die Hälfte aller darin schwimmenden Fische tötet,
SDA
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